Hilpoltstein
Beste Stimmung am Burgfestmontag

Inklusive Video vom Zeltsturm

07.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Hoch auf die Bänke heißt es beim Burgfestmontag im Festzelt. −Foto: Schmidt

Hilpoltstein (HK) Als Festwirt Christian Schlögl am Burgfestmontag um sieben Uhr das Festzelt öffnet, stehen laut dem Wirt schon über 1000 Menschen bereit, um die Bierbänke zu stürmen. Wie viel Bier er schon ausgeschenkt hat, kann Schlögl nicht sagen. Doch auf den Tischen steht Maß an Maß, während Sepp und die Steigerwälder Knutschbär’n mit „Que Sera, Sera“ das Publikum aufheizen.

Zu diesem Zeitpunkt ist es zehn Uhr, seit einer halben Stunde spielt die Band. Eine Gruppe aus Offenbau ist wie jedes Jahr wieder zum Burgfestmontag gekommen. Seit sechs Uhr morgens sind sie da, erzählen sie, die Stimmung sei „bombe“. „Wer ist verliebt?“, ruft Bandfrontmann Sepp Hauck ins Mikrofon. Die Menschen jubeln, viele reißen die Hände nach oben. 

Raus aus dem Festzelt, doch im Biergarten geht es nicht weniger beengt zu. Drei junge Männer aus Freystadt haben sich gestern – und auch heute – extra frei genommen. Seit zehn Jahren kommen sie schon aufs Fest, gerade gönnen sie sich eine Pause. Plötzlich ein hohes, lautes Pfeifen, das verrät: Das nächste Fass Bier kommt angerollt. 



„Atemlos durch die Nacht“ schallt es herüber, dabei wird es gerade erst zehn Uhr am Vormittag. Hinter dem Zelt ruhen sich drei Damen auf dem Rasen aus. Franziska Waldmüller erzählt, dass sie und ihre Schwester Theresa schon als Kinder beim Burgfestmontag in der ersten Reihe waren, damals noch im Buggy. Auch ihre Freundin Stefanie Stark – Tochter einer ehemaligen Burggräfin – sei ein richtiges Burgfestkind, am Trödelmarkt hatten alle drei einen Stand. Obwohl sie heute erst um halb zehn ins Festzelt kamen, haben sie einen Tisch in der ersten Reihe ergattert, „wir verdrängen einfach die Männer“, sagen sie verschmitzt. Später geht es dann in die Almhütte.

2700 Menschen passen laut Festwirt in das Zelt, und es ist brechend voll. Außen sitzen noch einmal 1500 Gäste. Bürgermeister Markus Mahl ist bereits seit Freitag 18 Uhr voll im Burgfestfieber. „Die Leute feiern einfach, die Stimmung ist toll“, ruft er von der Bierbank herab, die halb volle Maß steht vor ihm. Er selbst kam erst um kurz nach neun Uhr ins Zelt, „dafür geht’s heut noch bis zum Feuerwerk“. Die Polizei und die Security sind laut Mahl „begeistert“, dass bei so vielen Menschen so wenig passiere. „Die Menschen möchten ein gutes, ruhiges Fest, sind fröhlich.“



Diesen Eindruck haben auch die Helfer vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK). „Heute ist es ruhig, wir haben nur ein paar Pflaster auf Schnittwunden geklebt“, sagt Frank Brilling, „noch keine wirkliche Arbeit“. Heidrun Seger ist seit Freitag im Burgfestdienst beim BRK. Auch am Sonntag sei es recht ruhig verlaufen, nichts Nennenswertes sei passiert, keine schlimmen Verletzungen, außer ein paar fiesen Insektenstichen. Auch die alkoholbedingten Ausfälle hätten sich in Grenzen gehalten, erklärt die Bereitschaftsleiterin Tanja Filary. Derweil schallt „Die Hände zum Himmel“aus dem Zelt.