Hilpoltstein
Das Burgfest - das prächtigste Fest weit und breit

Hilpoltstein feiert seine Pfalzgräfin und viele Tausend Zuschauer jubeln ihr zu – Weit mehr als Spiel und Umzug

06.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Und wieder lebt sie hoch, die Pfalzgräfin. Eine buntes und farbenfrohes Historienspektakel ist es, das auch heuer wieder die Massen in Hilpoltstein begeistert. −Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Der gestrige Sonntag hat einmal mehr gezeigt, dass das Burgfest das prächtigste Fest der gesamten Region ist. Es sind einfach beeindruckende Bilder, wenn Hunderte von Gewandeten in Hilpoltsteins historischer Altstadt an den Einzug der Pfalzgräfin vor über 400 Jahren erinnern.

Es ist faszinierend, wie jedes Jahr das Spektakel um Dorothea Maria die Massen anzieht und begeistert. Wenn langsam die Spannung steigt, die ersten Vorboten eintreffen, Zauberer, Gaukler, Musiker und der Wunderdoktor für kurze Zeit die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und schließlich der Herold das Kommen kündet.
In diesem Jahr ist es Gudrun Reichard, die in die Rolle von Dorothea Maria schlüpft. Und wie so vielen ihre Vorgängerinnen gelingt es auch ihr, der historischen Figur für diese besonderen Momente Leben einzuhauchen. Wenn sie an der Hand des Bürgermeisters die Stufen zur Bühne hochsteigt, dort ihren Platz einnimmt und später huldvoll lächelnd vom hohen Ross grüßt. 

Noch weit mehr Menschen als das Spiel lockt der Zug an. Dicht an dicht stehen sie in der Christoph-Sturm- oder der Kirchenstraße, um den Zug der historischen Figuren zur Festwiese aus der Nähe zu sein. Zumal es neben der Gräfin hier noch einen zweiten Star gibt: den einmal mehr mit viel Liebe gestalteten Blumenwagen. Eine bunte Eule ist es heuer, umgeben von kleinen Insekten, einer Schnecke und Pilzen. 

Aber es ist nicht nur diese Stunde, die das Hilpoltsteiner Burgfest ausmacht. Da gibt es auch noch den Trödelmarkt, der bereits am Samstag die Gassen und Straßen der Altstadt mit Leben erfüllt. Schon am frühen Morgen geht es los, kaum dass die Stände aufgebaut sind und das Sortiment ausgelegt ist, tauchen auch die ersten Schnäppchenjäger auf. Vom Teeservice über Staubsaugerroboter bis hin zu antiken Büchern, das Angebot ist an Vielfalt kaum zu überbieten. 

Ebenfalls am Samstag eröffnen die Kleintierzüchter ihre Ausstellung, natürlich mit der Pfalzgräfin, ein Termin, der vor allem den Einheimischen wichtig ist und der an einem Ort stattfindet, der vielen ein Ruhepol im Getümmel ist. 

Was man vom Spektakel am Stadtweiher am Samstagnachmittag nicht sagen kann. Das ist laut, bunt, schnell und natürlich nass – das Sautrogrennen. 13 mehr oder minder bis zu Unkenntlichkeit verkleidete Teams haben auch an diesem Burgfestsamstag in ihren Höllentrögen um Ruhm und Ehre gekämpft. Am Ende ganz oben sind Claudia Schmidtpeter und Ermannsdörfer, das gemischte Team der „MS Hermann“. Verdiente Trogpiloten, die den Titel bei ihrer achten Teilnahme wohlverdient haben. 

Und nicht vergessen darf man den Burgfestlauf mit seiner wohl einzigartigen Bergwertung. Alles zusammen macht das Fest noch einmaliger. Heute geht es dann schließlich weiter mit dem legendären Frühschoppen, der nach kleiner Verschnaufpause am Nachmittag in den Abschlussabend samt Brillanthochfeuerwerk mündet.