Barnsdorf
Ein Geben und Nehmen

Initiative Familienbewusste Personalpolitik der Metropolregion besucht die Schlenk AG in Barnsdorf

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Erfahrungsaustausch in Sachen Familienpolitik stand bei dem Treffen in der Carl Schlenk AG im Mittelpunkt. - Foto: oh

Barnsdorf/Hilpoltstein (HK) Zu Gast bei der Schlenk AG: Rund 70 Unternehmer und Vertreter der öffentlichen Hand haben sich in Barnsdorf zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch in Sachen familienfreundliche Personalpolitik getroffen.

Die Initiative Familienbewusste Personalpolitik ist ein Netzwerk aus Vertretern der Agentur für Arbeit, der Industrie und Handelskammer, der Handwerkskammer, dem Bünd-nis für Familie, der Europäischen Metropolregion Nürnberg sowie zahlreichen Netzwerkpartnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Ziel ist es, das Thema Familienfreundlichkeit aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten und regionalen Informationsaustausch zu initiieren.

„Mit der Firma Carl Schlenk AG haben wir ein Vorzeigeunternehmen in Richtung Familienfreundlichkeit gefunden“, sagt Markus Pietsch von der Stadt Nürnberg. Daniela von Schlenk kennt die Thematik Arbeit und Familie aus eigener Erfahrung. Als Mutter, Ärztin und Director PR & Communication der Carl Schlenk AG bringt sie sich daher nicht zuletzt deshalb mit besonderem persönlichen Engagement in diesen wichtigen Bereich ein. „Dieser Aspekt genießt seit Generationen einen bedeutenden Stellenwert im Unternehmen“, sagt Daniela von Schlenk und stellte in diesem Zusammenhang die vielfältigen Aktivitäten rund um das Thema Familienfreundlichkeit bei der Carl Schlenk AG vor.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das Unternehmen nicht nur dabei große Herausforderungen bewältigen musste. „Der Betrieb hat zwei Weltkriege überstehen müssen und immer wieder neue und innovative Wege beschreiten müssen“, so von Schlenk. Schon immer seien das soziale Engagement und die Fürsorge für Mitarbeiter Bestandteil der Unternehmens-philosophie gewesen. Heute gehören moderne Sozialräume, eine hochwertige Kantine, soziale Ereignisse und die betriebseigene Kinderkrippe zu den Bausteinen, die eine bestmögliche „Work-Life-Balance“ der Belegschaft ermöglichen sollen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter zeige sich sowohl in einer langen durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit wie auch in einer sehr geringen Mitarbeiterfluktuation, so von Schlenk.

Gesetze und große Beschlüsse auf nationaler Ebene reichten beim Thema Familienfreundlichkeit bei weitem nicht aus, sagt Landrat Herbert Eckstein und schlägt dabei in die gleiche Kerbe. Entscheidend seien vielmehr passgenaue Vor-Ort-Lösungen, die aus einem Zusammenspiel von „Geben und Nehmen“ auf Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite bestehen müssten. Überzeugungstäter und viele kleine konkrete lokale Schritte seien dabei die Haupterfolgsfaktoren. Ein gegenseitiger Gedanken- und Meinungsaustausch innerhalb der Metropolregion, wie über die Initiative Familienbewusste Personalpolitik sei ein Weg, Positivbeispiele vor Augen geführt zu bekommen und voneinander zum gegenseitigen Nutzen zu lernen.

Mitorganisator der Veranstaltung, Christof Liebel von der Unternehmerfabrik, stellte zudem das Welcome Service Center Roth vor, das ausländischen Fachkräften die ersten Schritte in der Region erleichtern soll. Der Landkreis Roth ist hier Pilotlandkreis der Allianz pro Fachkräfte und über vielfältigste weitere Initiativen einer der Vorreiter in Sachen Willkommenskultur. Karin Wirsching vom Zentrum Bayern für Familie und Soziales berichtete über Neuerungen im Bereich des Elterngelds, auch wenn hier in etlichen Bereichen noch weiterer Konkretisierungs- und Ausführungsbedarf besteht.