Allersberg
Vorläufiger Brandschutz zum Nulltarif

Dauerthema im Marktrat Allersberg - Vollständige Behebung der Probleme wird allerdings teuer

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Im ehemaligen Schulhaus in der Kirchstraße müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Dort sind Verkehrsamt, Mehrzweckraum und Kinder- und Jugendbüro sowie Kreismusikzentrum untergebracht. −Foto: Mücke

Allersberg (HK) Wieder einmal ist der Brandschutz an und in kommunalen Gebäuden Thema im Allersberger Marktgemeinderat gewesen. In diesem Fall aber vergleichsweise harmloser und wenig kostenintensiver als dies schon in anderen Beratungen der Fall war.

"Es sind eher banale Sachen", sagte Benjamin Haußner vom gemeindlichen Bauamt, "die aber eben auch sein müssen." Ebenso wie bei den kostenträchtigen Schulen gehe es dabei auch um Verantwortung. "Denn im Fall des Falles hat derjenige, der um den nicht ausreichenden Brandschutz weiß und nichts dagegen unternimmt, die Verantwortung zu tragen." Konkret ging es die Bücherei, das Verkehrsamt, das Kinder- und Jugendbüro und das Kreismusikzentrum. Die getroffenen Maßnahmen betreffen die Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges, das Entfernen von Brandlasten, die Untersagung der Nutzung für bestimmte Räume und die Benennung und Ausbildung von Brandschutzhelfern. So stehe beispielsweise in der Bücherei viel herum, wie es Haußner erläuterte. Diese Brandlasten müssten verringert werden und es sei erforderlich, im ersten Obergeschoss beim Betrieb der Bücherei die Türe aufzusperren. Damit sei ein sicherer Betrieb gewährleistet. Auf Dauer müssten die Brandschutzprobleme aber beseitigt werden.

So verwies Haußner im Kreismusikzentrum auch auf eine Spindeltreppe. Die sei notwendig und in der Baugenehmigung auch vorgegeben, aber nicht umgesetzt worden. Vielmehr sei lediglich eine Einschiebeleiter in das Dachgeschoss eingebaut worden. Nachdem sich dort auch die Zentrale für die Belüftungsanlage befinde, müsste nun bei Wartungsarbeiten eine zweite Person anwesend sein. Und in dem Gebäude in der Kirchstraße 1 sei der zweite Fluchtweg freizuräumen. Überall sei zudem die Ausbildung von Brandschutzhelfern erforderlich. "Alles in allem Sofortmaßnahmen, die kein Geld kosten", resümierte Bürgermeister Daniel Horndasch. Aber damit könne man vorübergehend den Weiterbetrieb verantworten.

Ob noch weitere kommunale Gebäude betroffen wären, wollte Eduard Riehl (SPD) wissen. Laut Benjamin Haußner müssen in den Kindergärten noch sogenannte Panikbeschläge montiert werden. Aber aus jedem Raum gebe es zwei Ausgänge. Walter Penkert sagte, dass die jetzige Brandschutzmelderpflicht doch eigentlich ausreichend sein müsste. "Eben nicht", betonte Haußner. Denn daneben sei auch eine Information an die Feuerwehr erforderlich, wie diese im Rathaus installiert und aufgeschaltet werde.

Lorenz Lehner (CSU) konnte es nicht begreifen, dass für die Bücherei als Notmaßnahmen 1,2 Millionen Euro erforderlich sein sollen. Dann müsste das Landratsamt ja 100 Millionen kosten, wenn man die Gebäudegröße vergleiche. "Für mich sind solche Kosten unverständlich", sagte er. Stellvertretender Bürgermeister Thomas Schönfeld sprach auch die sich im Bau befindliche Turnhalle für die Sybilla-Maurer-Grundschule an: "Wie stellen wir sicher, dass wir dort nach Fertigstellung nicht genau die gleichen Probleme haben?" Da laufe es aber super, konnten der Bürgermeister und Benjamin Haußner verweisen, dass beim Bau darauf geachtet werde und danach ein Brandschutznachweis eingereicht werden müsse.