Allersberg
Vielfältige Gnade von Gott erflehen

Sebastiansbruderschaft feiert am Sonntag in Allersberg\t Gründung im Jahr 1333

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Die Sebastianskirche im Allersberger Friedhof mit ihrem beeindruckenden Totentanz im Inneren steht bei der Feier des Festes der Sebastiansbruderschaft am kommenden Sonntag im Mittelpunkt. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Das Fest der Sebastiansbruderschaft wird am Sonntag, 21. Januar, in der katholischen Pfarrei Allersberg gefeiert. Der Festgottesdienst beginnt um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt.

Am Nachmittag findet um 13.30 Uhr ein gesungener Rosenkranz in der Pfarrkirche statt. Bei der Andacht, die um 14 Uhr beginnt, werden die neuen Mitglieder in die Bruderschaft aufgenommen und die Festpredigt hält Kaplan Dominik Pillmayer aus Greding. Anschließend ist Prozession zur Friedhofskirche St. Sebastian.

Vor allem an Kinder der vierten Klassen richtet sich der Aufruf, sich in die Sebastiansbruderschaft aufnehmen zu lassen. Selbstverständlich können aber auch Erwachsene beitreten. Anmeldungen sind bei Michael Eibner, Hinterer Markt 2, Telefon (09176) 1360, am heutigen Freitag und morgigen Samstag sowie im Pfarramt zu den Öffnungszeiten möglich. Die Aufnahmegebühr beträgt zwei Euro.

Die Bruderschaft zum Heiligen Sebastian besteht in Allersberg seit dem Jahr 1333. In den Statuten steht, dass sowohl lebende wie bereits verstorbene Mitglieder dem Zusammenschluss angehören. Somit zählen Tausende zur Bruderschaft und jedes Jahr kommen einige hinzu. Beichtgelegenheit zum Sebastiansfest ist am Samstag ab 16 Uhr. Am Hauptfest des Heiligen Sebastian kann von den Gläubigen in der Kirche ein vollkommener Ablass zur Vergebung der Sünden gewonnen werden, Voraussetzung ist der Empfang der Heiligen Sakramente der Buße und des Altars sowie ein Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters.

Im zwölfseitigen Bruderschaftsbüchlein, das alle Mitglieder erhalten, ist unter anderem das Leben des Heiligen Sebastian beschrieben. Enthalten ist auch die Geschichte der Allersberger Bruder- und Schwesternschaft, die gegründet wurde, als in Allersberg die Pest wütete. Seit dieser Zeit besteht diese Bruderschaft, die als eine der ältesten überhaupt in der Diözese Eichstätt gilt. Zweck der Gemeinschaft ist es, durch die Fürbitte des Heiligen Sebastian eine vielfältige Gnade von Gott zu erflehen: Abwendung leiblicher und seelischer Übel sowie Krankheiten, Stärkung im Glauben und Mut zum offenen, unerschrockenen Bekenntnis desselben in Wort, Tat und Beispiel.

In acht Absätzen sind weiter die Obliegenheiten der Bruderschaftsmitglieder enthalten. Neben den Hinweisen auf die Ablässe, die Papst Benedikt XIII. am 2. Januar 1728 der Sebastiansbruderschaft in Allersberg verliehen hat, findet man darin Hinweise zu den Bruderschaftsgottesdiensten und zur Leitung der Bruderschaft. Weiter wird auch der Bruderschaftspakt erläutert und es sind Gebete der Konvente sowie das Sebastianlied abgedruckt.

Bereits im Jahr der Bruderschaftsgründung wurde auch eine Kapelle erbaut, die später immer wieder erweitert und neu gestaltet wurde. Die heutige Sebastianskirche im Friedhof, die in den vergangenen Jahren innen und außen eine Generalsanierung erfuhr, wurde im Jahre 1953 von Kunstmaler Michael P. Weingartner aus Pfaffenhofen mit dem Totentanz neu gestaltet. Der Altar des Heiligen Sebastian wurde vom Ingolstädter Kirchenmaler Georg Löhnert renoviert.

Zum hohen Kirchenfest der Sebastiansbruderschaft werden am Sonntag viele Mitglieder aus der Gemeinde und viele Gäste von außerhalb erwartet, die auch an der beeindruckenden Prozession zur Friedhofskirche teilnehmen. Mit dabei sind die Bruderschaftsräte, die mit ihren schwarzen Umhängen und ihren Stäben an die schlimme Pestzeit erinnern.