Allersberg
Forderung nach besserem Lärmschutz

Marktgemeinde Allersberg will n Flüsterasphalt bei Brückensanierunge durchsetzen Zahlreiche Verkehrsbehinderungen

25.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Wenn die Erneuerung der acht Autobahnbrücken beginnt, dürfte es auf der Staatsstraße von und zur Autobahn eng werden.

Allersberg (HK) Eine ganze Palette von Forderungen hat der Markt für die vorgesehenen Brückenertüchtigungen der acht Autobahnbrücken in der Marktgemeinde. Die von Marktbaumeister Stefan Ott in der jüngsten Sitzung vorgetragenen Stellungnahmen wurden von den Markträten noch ergänzt.

Acht Brücken zwischen der bei Altenfelden mit der Unterführung der dortigen Gemeindeverbindungsstraße und der Zufahrt zum Regionalbahnhof Allersberg und der Brücke bei Göggelsbuch mit der Unterquerung der Kreisstraße sind von der Maßnahme betroffen. Im ersten Jahr der Bauzeit sollen die Brücken in Fahrtrichtung Berlin erneuert werden, im zweiten Jahr dann die Brücken in Fahrtrichtung München, wie Ott aus den Planfeststellungsunterlagen berichtete.

Danach müssten noch sogenannte Straßenanpassungsmaßnahmen erfolgen. Während fünf der Brücken während der Bauzeit vollständig gesperrt werden, bleiben die drei Unterführungen bei Altenfelden, bei Allersberg und bei Göggelsbuch für den Verkehr offen. Aber in beiden Jahren der Bauzeit ist mit einer Reihe von Umwegen zu rechnen.

Ott zitierte aus dem Erläuterungsbericht des Planfeststellungsverfahrens, laut dem "für diese Brücken aufgrund der starken Zunahme des Schwerverkehrs in den vergangenen Jahrzehnten eine Nutzungsänderung eingetreten ist". Ott legte dies so aus, dass es sich dabei um eine wesentliche Änderung im Sinne der Verkehrslärmschutzrichtlinien handle und deshalb diese für den gesamten Bereich der Marktgemeinde anzuwenden seien. Unterstützung erhielt er da von Holger Gmelch (CSU), der sich erinnerte, dass es bei der Beratung des Lärmaktionsplans geheißen habe, dass bei entscheidenden Änderungen Maßnahmen erfolgen. Auch der Bürgermeister betonte, dass man darauf drängen wolle. In die Stellungnahme wird deshalb eingehen, dass der Markt nicht nur für den Bereich der erneuerten Brücken, sondern auch für die Teile dazwischen einen Lärm mindernden Belag fordert. Dies soll auch für Fugen im Belag der Brückenbereiche gelten.

Für die Durchführung des voraussichtlich notwendigen Erörterungstermins möchte der Markt eine bürgerfreundliche Termingestaltung, möglichst an einem Samstag. Weil durch die komplette Sperrung von fünf Brücken und der damit verbundenen Umwege auch Mehrkosten für die Schülerbeförderung anfallen, dürfte dies nicht zulasten der Gemeinde gehen.

Für die Baustellenzufahrten einschließlich möglicher Schleichwege für die Baustellenfahrzeuge will der Markt eine Beweissicherung zur Schadenbehebungspflicht erreichen. In die sollen auf Forderung von Norbert Schöll (CSU) auch Bäume und Sträucher entlang der Strecken einbezogen werden. Denn nach der Erfahrung vorausgegangener Baumaßnahmen halten sich die Fahrzeuge nicht immer an die vorgegebenen Wege. Ott befürchtet auch, dass bei den für den Verkehr offenen Brücken sich durch die Schalung die lichte Höhe verringert und deshalb Landwirte und Busse während der zwei Jahre mit erheblichem Umleitungsverkehr zu kämpfen haben. Der Zeitraum für die Vollsperrung der Brücke des sogenannten Eulenseeweges bei Göggelsbuch soll auf ein Mindestmaß beschränkt werden, weil die Verbindung für die Landwirte besonders wichtig sei. Außerdem soll auf der Ostseite der Autobahn eine Verbindung von den Baustraßen zum Eulenseeweg für die Landwirte geschaffen werden. Bei Ersatzwegen, die teilweise nur drei Meter breit sind, sollen Ausweichstellen für einen Begegnungsverkehr geschaffen werden. Teilweise wäre auch ein Ausbau von Einmündungsradien erforderlich. Bei allen Baustellenzufahrten will Marktbaumeister Ott bei den Einmündungen in die öffentlichen Straßen eine 20 Meter lange Asphaltdecke haben, um die bituminöse Fahrbahn der öffentlichen Straßen zu schützen. Die Forderungen unterstützte der Marktgemeinderat mit einem einstimmigen Beschluss.

Bürgermeister Bernhard Böckeler erinnerte, dass die öffentliche Auslegung der Pläne abgelaufen sei, Einwendungen aber noch geltend gemacht werden könnten. Diese müssen bis spätestens 1. Februar entweder beim Markt Allersberg oder bei der Regierung von Mittelfranken eingehen.