Allersberg
Freie Fahrt zwischen Allersberg und Lampersdorf

2,4 Kilometer langes Teilstück des Geh- und Radweges freigegeben - Horndasch: Verlängerung nach Heblesricht soll folgen

08.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:32 Uhr
Die Kinder dürfen gemeinsam das Band durchschneiden , die Erwachsenen gruppieren sich dahinter: darunter Bürgermeister Daniel Horndasch, sein Vorgänger Bernhard Böckeler, Landrat Herbert Eckstein (hinten, ab 3. von rechts), Kaplan Michael Radtke (2.v.l.) und Pfarrerin Martina Strauß (4.v.l.). Mit diesem offiziellen Schritt wird das Teilstück des Radweges zwischen Allersberg und Lampersdorf freigegeben. −Foto: Mücke

Allersberg (HK) Der Geh- und Radweg zwischen Allersberg und Lampersdorf ist fertig. Am Donnerstagabend ist er eingeweiht und damit auch für den Verkehr freigegeben worden. Dabei waren manche Gäste der Feierstunde bei Lampersdorf in Höhe des Feldkreuzes gleich mit dem Fahrrad gekommen.

Und einige Teilnehmer duften auch gleich wieder Platz machen, weil schon Radfahrer schon auf dem neuen Weg unterwegs waren. Landrat Herbert Eckstein musste die Gruppe aus dem Weg schaffen, damit die Radfahrer ungehindert passieren konnten. Er konnte auch viele Teilnehmer zum kleinen Straßenfest begrüßen: Bewohner von Lampersdorf, Mitglieder des Tiefbauausschusses des Landkreises und des Marktgemeinderates von Allersberg, Vertreter der Baufirma Fiegl aus Pleinfeld und der Regierung von Mittelfranken.

Ein großes Dankeschön hatte der Landkreischef gleich zu Beginn für die Grundstückseigentümer parat. Denn ohne Probleme hatten sie die nötigen Flächen abgetreten, damit der schon lang erwünschte Radweg von Lampersdorf nach Allersberg gebaut werden konnte. Eckstein erinnerte daran, dass der Landkreis schon vor 20 Jahren ein Radwegekonzept erarbeitet hatte, aber die Umsetzung nur dort erfolgen kann, wo die Gemeinden auch Grundstücke erwerben können. Er streifte in seinem Grußwort auch gleich den noch erforderlichen Lückenschluss zwischen Heblesricht und Lampersdorf, den später auch Bürgermeister Daniel Horndasch aufgriff. Er würde sich freuen, so Eckstein, wenn das Teilstück bereits im nächsten Jahr in Angriff genommen werde.

Auf einer Länge von 2,4 Kilometern wurde der Radweg von Allersberg nach Lampersdorf mit einer Breite von 2,5 Metern gebaut. Von den erforderlichen 9300 Quadratmetern Grund konnte der Markt Allersberg schon 7000 Quadratmeter bereitstellen. Doch auch weitere sieben Grundeigentümer waren involviert. Auf einer Länge von 2,2 Kilometern wurde gleichzeitig auch auf der danebenliegenden Kreisstraße eine neue Fahrbahndecke aufgebracht. Die angefallenen Kosten gab Landrat Eckstein mit 1,13 Millionen Euro an, wofür der Freistaat Bayern eine Förderung von 540 000 Euro zur Verfügung stellte. Im Februar hatte Böckeler die Kosten des Projektes auf 1 Million Euro datiert.

Auch die Entwicklung des Bauprojekts ließ Eckstein nochmals Revue passieren. Alles begann mit der Zustimmung zur Planung im Juli vergangenen Jahres. Die Ausschreibung des Auftrags erfolgte im Februar 2017, die Firma Fiegl aus Pleinfeld erhielt den Zuschlag. Bereits eine Woche später begann der Bau und Ende August habe der Radweg fertiggestellt werden können.

Eckstein fügte hinzu, dass der Markt Allersberg zusätzlich den Gehweg in Lampersdorf ortsauswärts bis zum neuen Geh- und Radweg verlängern ließ, damit auch hier ein lückenloser Übergang entstand. Aber auch Ausgleichsmaßnahmen seien nötig, damit auch die Natur bei solchen Projekten berücksichtigt werde, zeigte sich Eckstein überzeugt. So strenge man sich an, in einem Biotop nördlich des Waldrands die Zauneidechse zu erhalten und auf Höhe des Silbergrabens konnte man die äußerst seltene Haferschlehe erfolgreich von der einen auf die andere Straßenseite verpflanzen. Bei einer Überquerung des Baches konnte am Tag vor der Einweihung des Radweges auch noch ein Geländer als Absturzsicherung aufgebaut werden, weil dort das Gelände steil abfällt.

Man habe lang auf den Radweg gewartet, sagte Bürgermeister Daniel Horndasch im Anschluss. Auf der Straße sei es mit dem Fahrrad nicht ganz ungefährlich gewesen. Er wisse, wovon er spreche, denn schließlich sei er in Lampersdorf aufgewachsen. Der neue Radweg, der die Ortsteile in der Marktgemeinde miteinander verbinde, sei deshalb ein großer Zugewinn an Sicherheit. Horndasch bestätigte aber auch, dass der Markt Allersberg an den für den Radweg zwischen Heblesricht und Lampersdorf erforderlichen Grundstücken „dran sei“ und man den Lückenschluss baldmöglichst erreichen wolle.

Kaplan Michael Radtke für die katholische Pfarrei und Pfarrerin Martina Strauß für die evangelische Kirchengemeinde sprachen Segensgebete und erbaten den Segen Gottes für die Benutzer des Geh- und Radweges. „Wir wollen Gott bitten, dass er auch die Nutzer mit Vernunft segnet“ und nicht das Recht des Stärkeren gelte, sagte Pfarrerin Strauß, während Kaplan Radtke den Segen Gottes erbat und den neuen Radweg mit Weihwasser besprengte.

Das Schlusswort war Bernhard Böckeler vorbehalten, der an seinem letzten Arbeitstag als Bürgermeister die Kreisstraße mit einer neuen Fahrbahndecke freigeben konnte. „Ein Stück Lebensqualität und mehr Sicherheit sind mit dem Geh- und Radweg geschaffen worden“, zeigte er sich dankbar über die Maßnahme, für die er längere Zeit geworben hatte. Sein Dank gelte Grundstückseigentümern und dem Tiefbauausschuss des Landkreises. Er betonte, dass der Grunderwerb hier kein großes Thema gewesen sei, zumal im Rahmen der Flurbereinigung der erforderliche Grund südlich von Allersberg weitgehend vonseiten der Marktgemeinde bereitgestellt werden konnte.

„Liebe Kinder, nutzt den Weg gut“, rief Böckeler den jüngsten Teilnehmern der Feierstunde zu, „und wenn ihr nur eine Runde um Lampersdorf dreht“. Er wünschte, wie auch seine Vorredner an diesem Spätnachmittag, stets eine unfallfreie Fahrt.