Allersberg
Praxisnachfolge in Sicht

Marktgemeinde verabschiedet sich vom langjährigen Arzt Karl-Heinrich Popp

24.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Dank sagen Bürgermeister Bernhard Böckeler und Geschäftsleiter Michael Langner (von rechts) Karl-Heinrich Popp (2.v.l.) und Ehefrau Ilonka, die nach 30-jährigem engagierten Wirken ihre Arztpraxis geschlossen haben. Als Nachfolgerin bewirbt sich Sonja Kraus (Mitte). - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Nachdem Karl-Heinrich Popp nach 30 Jahren altersbedingt seine Praxis in Allersberg zum 31. März geschlossen hat, ist man nun zuversichtlich, dass es ab 1. Juli weitergeht. Mit Sonja Kraus bewirbt sich eine Ärztin aus Nürnberg um die Nachfolge. Noch aber ist nichts entschieden.

Nicht ganz so gut sah es nach der ersten Ausschreibung für eine Hausarztstelle in Allersberg aus. Auch die intensiven Bemühungen von Karl-Heinrich Popp um eine Nachfolge sowie die Aktivitäten und Recherchen der Marktgemeinde mit Bürgermeister Bernhard Böckeler und Geschäftsleiter Michael Langner führten zu keiner Zusage. Nun läuft die erneute Ausschreibung und es herrscht Zuversicht, dass beim zweiten Versuch Ersatz für die ruhende Arztpraxis in Allersberg gefunden wird.

Die Interessentin, deren Bewerbung läuft, hat sich bereits mit Popp, den Vertretern der Marktgemeinde und Rainer Jonas, mit dessen Hilfe der Kontakt hergestellt wurde, im Gilardihaus umgesehen, wo sich die Praxis befindet. Böckeler nutzte die Gelegenheit, Popp für sein Engagement und seinen großen Einsatz über drei Jahrzehnte in Allersberg zu danken. Nachdem Popp zunächst die Räumlichkeiten des Gilardihauses von der Familie Schulenburg für seine Praxis angemietet hatte, fungierte nach dem Verkauf die Marktgemeinde als Vermieterin. Böckeler hob das gute und unkomplizierte Verhältnis hervor und zeigte sich dankbar für das langjährige erfolgreiche Wirken des Arztes und des Praxisteams, zu dem auch Ilonka Popp gehörte. „Es liegt uns allen sehr am Herzen, dass die Praxis ebenso erfolgreich und gut weitergeführt wird und dass die Schließung nur für kurze Zeit gilt, lautete Böckelers Wunsch.

Auch auf das im Bau befindliche „Dienstleistungszentrum“ im Gilardi-Anwesen mit einem Schwerpunkt Gesundheit ging Böckeler ein. Noch ein Jahr wird es die alte Praxis im Gilardihaus geben. Ab Mitte 2016 stehen die neuen 200 Quadratmeter großen Räume im Südflügel zur Verfügung. Die Marktgemeinde vermarktet hier noch weitere Räume und könnte sich Praxen im therapeutischen Bereich vorstellen. Derzeit hat die Marktgemeinde diese Flächen in der Ausschreibung. Aufgrund der Ärzteproblematik im ländlichen Raum wird das „Gesundheitszentrum“ von der Bayerischen Staatsregierung gefördert. Aus Sicht der Gemeinde ist es wichtig, dieses anbieten zu können. Die Räume können in Absprache mit dem Markt von den jeweiligen Mietern noch entsprechend gestaltet werden.

Karl-Heinrich Popp, der nun nach 30 Jahren den verdienten Ruhestand antrat, übernahm 1985 die Praxis in der Gilardistraße. Zunächst hatte Popp, der 1948 in Schmiechen im Kreis Friedberg geboren und in Monheim und Donauwörth aufgewachsen ist, vor Apotheker zu werden, entschloss sich dann aber für das Medizinstudium und promovierte 1981.

Als Nachfolgerin und Interessentin bewirbt sich Sonja Kraus. Sie wurde 1982 in Frankfurt am Main geboren und ist verheiratet mit dem Piloten Werner Kraus. Seit Oktober 2014 hat sie ihre Facharztanerkennung für Allgemeinmedizin und ist beruflich derzeit in einer allgemein-ärztlichen Praxis im Fürther Land tätig. Seit 2012 ist sie als Notärztin am Standort Greding und seit 2014 zusätzlich am Standort Langenzenn im Einsatz. Über ihre Bewerbung muss nun die Kassenärztliche Vereinigung Bayern entscheiden.