Allersberg
Mit Hindernissen zum "Ozapft is’"

Bürgermeister Bernhard Böckeler braucht erstmals zweiten Anlauf bei Allersberger Kirchweih

27.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Musikalisch in die Kirchweihtage: Zum Auftakt beim Standkonzert wirken der Musikverein Markt Allersberg, der Musikverein Pyrbaum und die Meckenhausener Blaskapelle (v.l.) zusammen - Fotos: Mücke

Allersberg (HK) Das ist wieder ein Auftakt nach Maß gewesen: Die 305. Kirchweih in Allersbergs begann bei strahlendem Sonnenschein und unter großartiger Beteiligung der Bevölkerung und der gemeindlichen Vereine.

Pünktlich um 18.30 Uhr starteten am Freitag der Musikverein Markt Allersberg, die Blaskapelle Meckenhausen und der Musikverein des Marktes Pyrbaum mit dem Standkonzert vor dem Rathaus. Erst musizierten sie getrennt, dann in einem großen Gemeinschaftsorchester, das die Dirigenten der beteiligten Kapellen abwechselnd leiteten. Und zum Schluss wurde erstmals die Bayernhymne intoniert.

Danach formierte sich der Zug und lief auf der abgekürzten Strecke direkt über die Gilardistraße, denn die Kirchstraße ist derzeit nur geschottert. Mit dabei war auch das Pferdegespann der Pyraser Brauerei, die im 36. Jahr die Allersberger Kirchweih mit dem extra eingebrauten Gerstensaft versorgt.

Den Weg säumten viele Passanten, die die teilnehmenden Vereine und Gruppen eifrig beklatschten. Viele Vereine hatten ihre Fahnen dabei, und die Mitglieder trugen in der Regel ihre Vereinskleidung, sodass der Kirchweihzug ein buntes Bild bot. Der Festplatz war nach dem Eintreffen des Zuges schnell gefüllt. Im Festzelt und im Biergarten gab es kaum noch leere Plätze. Die Karussells und anderen Vergnügungsgeschäfte waren dicht umlagert und wurden bereits in der ersten Stunde eifrig genutzt.

Im Festzelt erklomm bald Bürgermeister Bernhard Böckeler die Bühne und begrüßte die vielen Gäste. Am weitesten angereist war die mehr als 60 Personen umfassende Gruppe aus Allersbergs Partnerstadt Saint Céré, die mit tosendem Applaus begrüßt wurde. Und auch die Braunschweiger Beamtenjugend war gekommen, sie feiert seit vielen Jahren den Allersberger Kirchweihauftakt mit.

Manche kleinere Jubiläen hätten in diesem Jahr angestanden, erinnerte Böckeler. Seit 30 Jahren findet die Allersberger Kirchweih auf dem neuen Festplatz statt, dem ehemaligen Bahnhofsareal. Seit 30 Jahren spielt der Musikverein Markt Allersberg beim Auszug zum Festplatz und beim Standkonzert, und die Blaskapelle Meckenhausen ist seit 20 Jahren dabei. Allen dankte Böckeler für die hervorragende Zusammenarbeit.

Aber ein Jubiläum hatte der Bürgermeister doch vergessen. Dass er selbst nämlich seit 20 Jahren das erste Fass Bier anzapft. Denn 1993 kam er ins Amt, aber erst nach der Kirchweih. Und so zapfte Bernhard Böckeler 1994 erstmals das Bier. Und da passierte ihm heuer dies, was ihm vorher noch nie passiert war: Er musste einen zweiten Anlauf nahmen. Denn die vier Schläge hatten nicht genügt, damit der Hahn fest im Fass sitzt. Also hatte Böckeler einen zweiten Versuch. Und da setzte er vorsichtshalber fünf Schläge. Dann saß der Hahn, aber zuvor hatte man vergessen, ihn wieder zu schließen. Und schon lief das Bier auf den Boden. Aber die schnell entschlossene Brauereichefin Marlies Bernreuther griff ein und drehte den Hahn zu.

Dann aber gab es kein Halten mehr. Böckeler verkündete „Ozapft is“ und ließ eine Kostprobe in die übergroßen und normalen Krüge laufen. Das erste Prosit der Gemütlichkeit erklang, und die Gäste wurden aufgefordert, sich daran zu beteiligen. „Auf eine schöne und friedvolle Kirchweih 2014“ verkündeten Böckeler, Bernreuther und Festwirt Marco Härteis unisono.

Im Festzelt herrschte an diesem Abend bald eine ausgelassene Stimmung, und die Besucher erklommen bis weit über die Mitte des Festzelts hinaus die Bänke. Vor allem die Franzosen feierten das große Gemeindefest überschwänglich mit. Auffallend war allerdings, dass so manche Bank bald nicht mehr besetzt war. Die Schwüle des Tages forderte wohl bei manchem ihren Tribut. Hoch her ging es vor allem am Samstag, als die Freitagsgruppe „donnaweda“ von den Münchner Gschichtn abgewechselt wurde. Sie verstanden es erneut, die Allersberger und ihre Gäste zur Höchstform auflaufen zu lassen. Die Stimmung erreichte ein ums andere Mal einen wahren Siedepunkt. Und auch auf dem Festplatz war alles dicht umringt.