Allersberg
Mehr Bücher, mehr Nutzer, mehr Jahre

Vor einem Vierteljahrhundert fand die Allersberger Gemeindebibliothek im alten Bahnhof eine neue Heimat

01.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Zum 25-jährigen Bestehen der Allersberger Bücherei im alten Bahnhof gab es einen großen Bücherflohmarkt - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Mehr Entleihungen und mehr Nutzer konnte die Allersberger Bücherei in den beiden vergangenen Jahren verzeichnen. Ein schöner Erfolg, der jetzt beim Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Bücherei im alten Bahnhof gefeiert wurde.

Die Büchereileiterin Cordula Doßler stellte bei dem Fest am Montag den Werdegang der Bücherei von ihrer Entstehung nach dem Krieg bis zum heutigen Tage vor. Am Anfang stand demnach ein Beschluss des Allersberger Marktgemeinderats vom 22. Februar 1949, eine Volksbücherei einzurichten. Das Startkapital betrug 450 Mark: 100 Mark Zuschuss vom Ministerium für Unterricht und Kultus, 50 Mark Kreiszuschuss und 300 Mark aus dem Gemeindesäckel.

Mit zunächst 80 Büchern, in zwei Schränken im Zimmer 1 des Rathauses, 55 Nutzer im ersten Jahr und 256 Entleihungen begann die damals einzige gemeindliche Bücherei im damaligen Landkreis Hilpoltstein. 1962 standen bereits 2000 Bände zur Verfügung. Die Bücherei wuchs stetig, größere Räum waren genauso nötig wie mehr Personal. Mittlerweile stehen in der gemeindlichen Bücherei rund 12 000 Medien zur Verfügung, aufgeteilt in Belletristik, Sachliteratur, Kinder- und Jugendliteratur, Zeitschriften, Hörbücher und DVDs. Nutzer waren es im Jahr 2013 insgesamt knapp 1000, die aktuell knapp 25 000 Entleihungen im Jahr vornehmen. Cordula Doßler zeigte stolz auf, dass im Jahr 2012 die Entleihungen um 23 Prozent und im vergangenen Jahr um weitere 15 Prozent erhöht werden konnten.

Seit 2011 ist Doßler die Leiterin der Bücherei und hat mit Doreen Allgeier eine feste Mitarbeiterin sowie zwischenzeitlich fünf ehrenamtliche Helfer. So konnte der Umsatzwert der Bücherei, das ist der Wert, wie oft der Bestand im Jahr umgesetzt wird, von 1,23 im Jahr 2008 auf 2,03 im vergangenen Jahr gesteigert werden. Für den vom Büchereiverband empfohlenen Wert zwischen 3 und 4 bedürfe es deshalb noch einiger Anstrengungen. „Wir sind kunden- und serviceorientiert, aktiv, offen für Neues, begeisterungsfähig und leidenschaftlich bei der Sache“, stellte Doßler fest. Und die Helfer haben sich einiges vorgenommen: Neben bereits organisierten Lesungen, Ausstellungen und Vortragsreihen werden spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendlicheangeboten. Man wolle eine Bücherei für alle Einwohner sein, Anregungen geben und zeigen, was Allersberg hat und kann. Zudem soll die Bücherei auch immer ein Ort der Kommunikation sein. Darüber hinaus plant Doßler eine sogenannte Onleihe, die voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres angeboten werden soll.

Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler lobte das große Engagement des Büchereipersonals, aber auch die seinerzeit mutige und weitreichenden Entscheidung zum Erhalt und der Sanierung des alten Bahnhofsgebäudes, in dem die Bücherei Platz gefunden hat. Ende der 1980er Jahre wurde die Maßnahme angegangen und 1989 stand der Tag der Einweihung an. Die Bücherei könne und solle laut Böckeler noch viele weitere Menschen ansprechen.

Am Montagnachmittag wurde mit den Büchereinutzern gefeiert und es war zudem ein Bücherflohmarkt auf der Terrasse vor der Bücherei aufgebaut. Viele schmökerten sich durch die zahlreichen Kisten von ausrangierten und der Bücherei gespendeten Büchern und schleppten oft ganze Stöße mit nach Hause – pro Kilo Buch war schließlich nur ein Euro zu zahlen. Den ganzen Tag über glänzte in Fähnchen und Mobiles ein silbernes 25, damit alle Besucher an das Jubiläum erinnert werden.