Allersberg
Lametta gegen die Sonne

Westflügel des Gilardihauses soll mit Metallbändern verschattet werden – Arbeiten können im Herbst beginnen

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

So soll einmal die östliche Fassade des Westflügels vom Innenhof des Gilardi-Anwesens aussehen. Im Marktgemeinderat stellte Architekt Michael Kühnlein dieses Modell vor. Die Verschattung soll an Lametta erinnern, das für die Firma Gilardi von großer Bedeutung war. - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Das Problem ist gelöst: Die Beschattung für das Foyer mit Glaswänden bereitete bisher etwas Sorgen. Jetzt hat sich der Marktgemeinderate bei einem Ortstermin für eine Lösung entschieden, die an die Lamettaproduktion der Firma Gilardi erinnert.

Nach einer längeren Diskussion über drei verschiedene Varianten steht nun die endgültige Fassadengestaltung des modernen Foyeranbaus im östlichen großen Hof fest. Noch im Herbst sollen die Arbeiten beginnen.

Die moderne Glasfassade benötigt zunächst einen Sonnen- und Blendschutz. Den hatte Architekt Michael Kühnlein schon immer als eine Lametta ähnliche Beschattung vorgeschlagen. Denn Lametta war einmal ein wichtiges Produkt der Firma Gilardi, es soll sogar dort erfunden worden sein.

Die Beschattung wird nun als technische Anlage unauffällig im Innern des Foyers angebracht. Sie besteht aus feinen metallischen Lamellen, die verstellbar sind. Die äußere Gestaltung des Foyers besteht aus einer zweiten Fassadenebene, die auch den Bezug zur früheren Lamettaproduktion herstellen soll. Damit soll auch die Unverwechselbarkeit des Gilardi-Anwesens herausgestellt werden und vielleicht ein „Logo“ entstehen, wie Architekt Michael Kühnlein erklärte.

Insgesamt wurden drei Varianten für die äußere Gestaltung vorgestellt: Die erste Variante nimmt durch ein Motiv, das aus vor die Glasfassade gespannten Edelstahlbändern besteht, das Thema „Lametta“ auf. Auf die vom Architekten vorgeschlagenen Einspannungen mit Zugfedern wollte der Marktgemeinderat aber verzichten. Die zweite Variante sieht einen Gewebevorhang aus unterschiedlichen metallischen Geflechten vor, die wiederum im gleichen Abstand vor die Glasfassade gehängt werden. Variante drei besteht aus verschweißten Rechteckrohrrahmen mit eingelegten Alu-Hohlprofilen, die in einem Wechsel unterschiedlicher Neigungen vor der Fassade montiert werden.

Nach einer sachlich und detailliert geführten Diskussion entschied sich der Marktgemeinderat mehrheitlich für die Variante 1 mit einer Bänderung aus Edelstahlstreifen. Damit wurde mit voraussichtlich rund 22 000 Euro auch die kostengünstigste Variante gewählt. Die Befestigung der Bänder muss nun vom Architekturbüro noch näher ausgearbeitet werden, weil noch Spannungen in den Metallbändern berücksichtigt werden müssen. Vier Gegenstimmen gab es bei dieser Lösung.