Allersberg
Haupthaus des Gilardianwesens wird saniert

Bald werden auch die Baumaschinen anrücken und die Arbeiten im östlichen und westlichen Innenhof fortsetzen

01.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Die östliche Umfassungswand (rechts) wird teilweise abgesenkt und in Verlängerung des Gilardihauses zugunsten eines Durchgangs und einer Treppe sogar völlig abgebrochen. - Foto: Mücke

Allersberg (HK) Am Gilardianwesen werden in Kürze wieder die Baumaschinen anrücken. Die Arbeiten an den Außenanlagen im östlichen und im westlichen Innenhof sollen fortgesetzt und mit den Vorarbeiten für die Sanierung des Haupthauses begonnen werden.

Das wurde in der jüngsten Sitzung des Allersberger Bauausschusses festgelegt, als die geänderte Ausführungsplanung vorgelegt und von den Ausschussmitgliedern abgesegnet wurde. Im östlichen Innenhof mit dem Zugang von der Gilardistraße aus sollen weitere Flächen gepflastert werden. Die Planung sieht dort eine ebene Pflasterfläche vor, die in der Mitte eine Brechsand-Splitt-Decke erhalten soll.

Damit will man einer kompletten Pflasterung entgegenwirken, wie Marktbaumeister Stefan Ott bei der Vorstellung der Ausführungspläne betonte. Vor den Pflasterarbeiten muss aber noch ein Erdaushub erfolgen. Da ohnehin von der östlichen Umfassungsmauer der nördliche Teil in Verlängerung des Gilardihauses abgebrochen werden soll, müssen diese Arbeiten vorgezogen werden.

Gleichzeitig soll auch die Mauer an der Ostseite des Anwesens gleichmäßig hoch werden. Deshalb wird sie im nördlichen Bereich abgesenkt. Zudem sollen in dieser Wand auch Fensteröffnungen wiederhergestellt werden, nach historischem Vorbild, wie Benjamin Haußner vom gemeindlichen Bauamt anmerkte. Auf der jetzigen kleinen Grünfläche im nordöstlichen Dreieck zur Gilardistraße wurde dazu der Baum in den vergangenen Wochen bereits gefällt. An der Ostseite des Gilardihauses soll künftig mit einer Treppe, die sich an das Gilardihaus anlehnt, der Höhenunterschied zwischen Marktplatz und östlichem Innenhof überbrückt werden.

Die Treppe wird nun gedreht und verläuft in Nord-Süd-Richtung. Unter diesen Bereich wird eine Lagerfläche eingebaut, die vom Innenhof her eben zugänglich sein wird und der Lagerung von Material, insbesondere für den Gastronomiebereich im Untergeschoss des Gilardihauses dienen soll. Und über diesen dann offenen Bereich soll auch der Aushub abgefahren werden.

Im westlichen Innenhof war bisher eine große schiefe Ebene geplant. Um den Höhenunterschied zwischen Marktplatz und Zwischenmarkt zu überbrücken, war bisher eine breitere Treppenanlage vorgesehen. Die aber würde zu viel Unterhaltsaufwand erfordern, wie Stefan Ott aufklärte. Deshalb soll auch auf dieser Seite eine schmälere Treppe unmittelbar an das Gilardihaus angebaut werden, an die sich eine längere Grünanlage anschließt. Auch im Westen zum Nachbaranwesen Staudigel hin sind Grünflächen eingeplant, dazwischen wird die schiefe Ebene beibehalten, um auch barrierefreie Durchgänge zu erhalten. Das wären den Worten von Bürgermeister Bernhard Böckeler zufolge weitere Optimierungen und gleichzeitig Kostenreduzierungen. Und damit werde man auch dem Wunsch aus dem Marktgemeinderat nach mehr Grünflächen im westlichen Innenhof gerecht. Die Lösung, so Böckeler weiter, sei auch mit den Denkmalpflegern und der Städtebauförderung bereits so abgesprochen. Und so konnten sich auch die Ausschussmitglieder fast ausnahmslos damit anfreunden.

Rund 1000 Kubikmeter Aushub, teilweise belastetes Material, müssen nun als einer der ersten Schritte im März und April bewältigt werden. Willi Harrer (FW) sah allerdings Probleme beim Ausfahren aus dem östlichen Innenhof und der dabei zu bewältigenden Steigung. Nach seiner Meinung sollte man versuchen, einen Teil der östlichen Umfassungswand für die Dauer dieser Arbeiten abzubrechen und sie hinterher wieder herzustellen. Diese Mauer erwies sich wieder einmal als ein Steckenpferd von Walter Penkert (ABF), der sie schon vor längerer Zeit total abbrechen und weiter in den Hof gerückt wieder aufbauen wollte. Dass nun teilweise eine Absenkung möglich sei, rief ihn auf den Plan und er wunderte sich, dass dies von den Denkmalschützern mitgetragen werde, nachdem diese doch unter deren Schutz stehe. Sein Gedanke, die gesamte Mauer um einen halben bis einen Meter nach innen zu versetzen, lebte deshalb auch in dieser Sitzung wieder auf.

Das aber sei die Originallage dieser Wand, hakte Böckeler ein, die nach den Denkmalschützern beibehalten werden müsse. Und bei der Sanierung der Gilardistraße werde es ein völlig anderes Straßenbild geben ohne Hochborde. Das sei beim Bau des Zwischenmarkts und der Kirchstraße bereits vorgestellt worden, erinnerte Böckeler. Der jetzige Zustand sei kein Maßstab für das künftige Straßenbild, was Penkert aber auch Probleme für den künftigen Verkehr der Busse befürchten ließ.

Zusammen mit den Auskofferungsarbeiten des Untergrunds sollen auch gleich Maßnahmen an den Fundamenten des Gilardihauses durchgeführt werden. Aber die Pflasterarbeiten sollen dann noch nicht bis ans Gilardihaus herangeführt werden, sondern noch einen Arbeitsbereich von einigen Metern freihalten. Dies gilt für beide Innenhöfe, wie Ott deutlich machte. Nach Meinung von Penkert vergebe man sich eine große Chance für eine großräumige Nutzung des östlichen Innenhofs, wenn dort in der Mitte lediglich eine Schotter- oder Kiesfläche angelegt werde.