Allersberg
Fertig zum Fest des Heiligen

Sebastianskirche erstmals nach Renovierung geöffnet Zehn neue Mitglieder der Bruderschaft

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Foto: Josef Sturm

Allersberg (HK) Zehn neue Mitglieder haben sich am Sonntag in die Allersberger Sebastians-Bruder- und Schwesternschaft aufnehmen lassen. Die Feierlichkeiten sind ein Höhepunkt im Jahreslauf der katholischen Pfarrgemeinde. Erstmals feierte der neue Pfarrer Peter Wenzel dieses Fest mit.

Anlässlich des Sebastians-Bruderschaftsfestes wurde zum ersten Mal die Sebastianskirche im Allersberger Friedhof wieder geöffnet. So konnten die Besucher bereits die gelungenen Renovierungsarbeiten bewundern. Offiziell wiedereröffnet wird die Kirche erst im Frühjahr, wenn auch die Restarbeiten abgeschlossen sind.

Schon bei den Gottesdiensten am Vormittag stand der heilige Sebastian, Schutzpatron der Pestkranken, im Mittelpunkt. Der junge Sebastian war einer, der Flagge zeigte und für seinen Glauben den Märtyrertod starb, so umriss Pfarrer Wenzel den Heiligen beim Festgottesdienst, der vom Kirchenchor mitgestaltet wurde.

Diakon Kilian Schmidt hielt beim Familiengottesdienst fest, dass der heilige Sebastian nicht nur als Pestheiliger verehrt, sondern auch in vielen weiteren Bereichen als Fürsprecher angerufen wird. Der in Mailand geborene Sebastian war im dritten Jahrhundert in Rom tätig, wo er für seinen Glauben an Jesus Christus mit Pfeilen hingerichtet wurde. Wie es Diakon Schmidt sagte, gebe es viele Parallelen zwischen früher und heute. Denn auch in der neuen Zeit wurden viele Christen weltweit für ihren Glauben verfolgt und getötet.

Daher sei es wichtig, die Tradition der Bruder- und Schwesternschaften aufrecht zu erhalten, wie dies in Allersberg, einer der ältesten Bruderschaften in der Diözese Eichstätt, geschieht. Laut Satzung zählen alle - Lebende wie Gestorbenen - zur Bruderschaft, die sich seit der Gründung im Jahre 1333 angeschlossen haben.

Nach den Gottesdiensten am Sonntagvormittag, bei denen auch der Einzelsegen mit der Reliquie des heiligen Sebastian erteilt wurde, ging die Feier am Nachmittag weiter mit dem gesungenen Rosenkranz. Bei der Festandacht erfolgte die feierliche Neuaufnahme von Johannes Harrer, Lilly Eckl, Luisa Streichert, Sebastian und Roland Gerl, Klara Heinloth, Lilli Marleen Heinloth, Franziska Petz und Phillip Petz durch Pfarrer Peter Wenzel, Bruderschaftssekretär Michael Eibner und Präfekt Josef Harrer. Alle erhielten das Sebastiansbüchlein, in dem die Regularien der Bruderschaft festgehalten sind.

In der Festpredigt erinnerte auch Diakon Robert Willmann aus Lauterhofen, der heuer zusammen mit Kilian Schmidt in Eichstätt zum Priester geweiht wird, an den heiligen Sebastian. Im Anschluss an die Festandacht zogen die Gläubigen mit den Bruderschaftsräten und den Geistlichen in einer feierlichen Prozession betend zur Sebastianskirche im Friedhof, wo das Bruderschaftsfest mit dem Ablassgebet, dem Sebastianslied und dem feierlichen Schlusssegen zu Ende ging.