Allersberg
"Wir haben ihn, wir haben ihn"

Allersberger Narren stürmen das Rathaus und stecken Bürgermeister in "Hexenhöllenmaschine"

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Mit großem Hallo entmachten die Flecklashexen und die Minihexen, angefeuert vom Faschingskomitee und vielen großen und kleinen Faschingsfreunden Bürgermeister Bernhard Böckeler. Sie fesseln ihn, entreißen ihm den Schlüssel (links) mit lauten Allersberg-allaa-Rufen, sperren ihn kurzerhand in die Hexen-Höllenmaschine und nach einer zünftigen Polonäse in den Holzkäfig der Grundschule (oben). - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Die Narren haben am Unsinnigen Donnerstag auch in Allersberg die Macht übernommen. Am Nachmittag stürmten sie das Rathaus, nahmen den Bürgermeister gefangen und raubten den Rathausschlüssel.

Auf Kommando der "Schaltzentrale" stürmten die Minihexen und die Original Allersberger Flecklashexen das Bürgermeisterzimmer im Allersberger Rathaus. Mit bereits durch die Rathausdamen abgeschnittener Krawatte saß der Gemeindechef Bernhard Böckeler hinter seinem mit Akten beladenen Schreibtisch und schaute konzentriert in den Computer.


 

Doch dem Arbeiten machte die Hexentruppe relativ schnell ein Ende. "Alles stehen und liegen lassen", lautete die unmissverständliche Ansage. Mit einem Seil wurde das Stadtoberhaupt dann von den Flecklashexen gefesselt, während die Minihexen, angefeuert von ihren großen Vorbildern, um den heiß begehrten Rathausschlüssel kämpften, den sie schließlich unter großem Jubel in ihre Gewalt brachten. "Wir haben ihn, wir haben ihn", schallte es durch die Rathausgänge als die Hexentruppe den gefesselten Böckeler zu den zahlreich warteten kleinen und großen Faschingsnarren schleppte, die sich am Rathausplatz eingefunden hatten.

Präsident Alexander Böck vom Faschingskomitee verkündete die Machtübernahme vor der jubelnden Menge. "Jetzt ist alles fest in Narrenhand. Wir werden gut regieren bis zum Aschermittwoch", versprach er, denn schon zuvor hatten die Flecklashexen und das Komitee bereits Polizei und Kindergärten gestürmt. Große Lobesworte gab es da auch aus dem Mund des Bürgermeisters für die vielen Aktivitäten und die unermüdlichen Komiteeler sowie für die große Schar der Minihexen. Besonders stolz aber zeigte er sich auf die hervorragende Truppe der Flecklashexen und ihren bravourösen Tanzauftritt in Veitshöchheim.

Doch dann hieß es erst einmal Stimmung: Die Hände zum Himmel, kräftig klatschen und singen - natürlich zum "Däpp-Däpp-Däpp" des Jonny-Däpp-Songs - sowie dann kräftig ein dreifaches Allersberg allaa erklingen lassen. Stimmung war angesagt am Rathausplatz als der Bürgermeister schließlich in die "Hexen-Höllenmaschine" verfrachtet wurde, die heuer erstmals zum Einsatz kam und sich alle in einer langen Polonaise auf den Weg zur Sybilla-Maurer-Grundschule machten. Denn dort ging das lustige Spektakel weiter.

Nach einer Konfettidusche aus der Hexen-Höllenmaschine hieß es zur Gaudi aller für den Bürgermeister, ab in den Holzkäfig. Nur durch Werfen vieler Süßigkeiten konnte er sich daraus freikaufen. Für die Kinder ging es dann weiter bei der Party in der Schulaula und für die Hexentruppe und das Faschingskomitee hieß es auf zur Gaudi mit den Senioren in der Wolfsteiner Altenheimstiftung.

"Es war ein tolles Gefühl im transparenten Hexenmobil durch den Marktplatz gefahren zu werden und den bunten Zug mitzuerleben. Das war ein besonderes "Hexengeschenk" und "eine große Ehre zum bevorstehenden Ende meiner Amtszeit", freute sich Böckeler.