Allersberg (HK) Über 70 Wagen und Fußgruppen sind am Sonntag beim 48. Allersberger Faschingszug durch die Marktgemeinde am Rothsee gezogen. Nach zähem Start brach dann doch die gute Laune auf den Straßen aus und die Sonne durch die Wolken.
Die Rothsee Musikanten konnten das Publikum nicht so recht in Schwung bringen. Auf ihre lautstark gebrüllte Frage "Seid ihr bereit" kam nur eine müde Erwiderung. Und so spielten sie weiter bis kurz nach 14.30 Uhr, einen Oldie nach dem anderem. Eigentlich sollte da der 48. Allersberger Faschingszug längst am Marktplatz angekommen sein, aber er ließ auf sich warten. Dann waren die Musiker so in ihrem Element, dass sie ganz übersahen, dass bereits die berühmten Allersberger Flecklashexen durch den Torturm gesprungen kamen. Mitten im Lied mussten sie abbrechen und das Faschingskomitee übernahm das Kommando.
Jetzt war Allerberg bereit. Rund 20 000 Zuschauer waren nach Schätzungen der Polizei gekommen, aber das waren bestimmt Fake News für die Lügenpresse. Wahr ist, dass einige der Zugteilnehmer den US-Präsidenten Donald Trump ins Visier genommen haben. Die KAB Allersberg hat einen kleinen, aber feinen Wagen konstruiert, der als Maus durch die Mauer nach Mexiko schlüpft. "Auf der Mauer, auf der Lauer", betitelten sie ihr Gefährt, das mit Bildern von Trump geschmückt war.
Christopher Entertainment versprach in Anlehnung an den großspurigen US-Präsidenten gar: "Make Fasching great again". Doch aus dem Versprechen wurde vorerst nichts. Denn der Wagen mit der Nummer 40 tauchte nicht auf. Wahrscheinlich ist er von seinem Zugnachfolger, der "D.A.G.", schon zerstört worden. Die Faschingsfreunde aus Heideck und Allersberg hatten - wie von Trump gefordert - ihren Bundeswehr-Wagen nämlich ordentlich zum dröhnenden Panzer aufgerüstet.
Friedlicher und farbenprächtiger ging es beim irisch-grünen Narrenclub Allersberg zu. Deren Fußtruppe lieferte gleich einen besonderen Service. Während die anderen ihre Bonbons und Süßigkeiten einfach vom Wagen in die Menschenmassen hinter der Gitterabsperrung warfen, packten sie ihre Lollis aus und steckten sie den Zuschauern gleich in den Mund.
Beim Mörsdorfer Tennishäusl tanzten die Chinesen zum alten Ernst-Neger-Song "Humba Täterä", während ein Indianer von den MC Ochsen die Bierflasche mit den Zähnen öffnete. Nichts für Bleichgesichter. Die Kinder im prachtvollen gelben Schulbus vom "Bauwong" rechneten allen die neue Trump-Rechenart vor: 3+3=7. Das Oberpfälzer Sackgeflüster gab schon mal die Regierungsparole von Trump aus: "Auswärts sind wir asozial", lautete ihr Motto.
Und sie alle zusammen haben dann tatsächlich Fasching great again gemacht. It's true!
