Allersberg
Erfolgreiches Experiment

Umjubelte Kammermusik-Premiere mit Katharina Schmitzer und Chaejin Lee im Allersberger Torturm

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Enger Torturm statt großer Konzertsaal: Katharina Schmitzer auf der Violine und Chaejin Lee am Klavier begeistern das Allersberger Publikum bei ihrem Kammermusikabend - Foto: Mücke

Allersberg (rm) Einen fantastischen Kammermusikabend haben die Besucher am Samstag im voll besetzten Torturm erlebt. Die beiden Musikerinnen Chaejin Lee am Klavier und Katharina Schmitzer auf der Violine begeisterten ihr Publikum mit ihrem Können und hauchten dem Turm neues Leben ein.

Sowohl für die jungen Künstlerinnen als auch für den veranstaltenden Kultur- und Verschönerungsverein (KVV) war die Kammermusik-Premiere im Torturm ein Wagnis gewesen. Denn es war nicht vorherzusehen, wie die Wirkung dieser Musik in diesem besonderen Rahmen sein würde. Aber auch das Publikum war ganz offenkundig neugierig auf dieses Experiment. Das Interesse an dem Konzert war sogar so groß, dass die regulären Sitzplätze bei weitem nicht ausreichten und letztlich auch die Nebenräume des Torturms gefüllt waren.

So waren am Ende auch beide Seiten überwältigt von dem Erfolg. Sowohl Hartmut Lehmann als Vorsitzender des KVV als auch die koreanische Pianistin Chaejin Lee und die Allersberger Violinistin Katharina Schmitzer, die beide an der Hochschule für Musik in Nürnberg studieren und sich in die Herzen der Besucher spielten.

Das Konzert begann mit einem Sonatensatz von Johannes Brahms. Schon in diesem Werk loteten Lee und Schmitzer die Akustik des Raumes aus. Das zweite Werk des Abends, die Sonate für Klavier und Violine Nr. 8 von Ludwig van Beethoven, glänzte durch überschäumende Spielfreude. Und auch die innigen Melodien von Peter Tschaikowski in „Souvenir d'un lieu cher“ – „Erinnerung an einen liebgewonnen Ort“ brachten die beiden Künstlerinnen ergreifend zur Geltung.

Die Allersbergerin Katharina Schmitzer begann ihre Violinausbildung schon im Alter von fünf Jahren. Trotz ihrer erst 19 Jahre spielte sie bereits bei internationalen Konzerten. In Meisterkursen und Workshops bei herausragenden Geigern entwickelte sie ihre Fertigkeiten fort, spielte schon an der Kammerakademie des bayerischen Landesjugendorchesters und wird seit Dezember 2014 durch ein Stipendium der Peter-Pirazzi-Stiftung gefördert.

Auch nach der Pause führten Chaejin Lee und Katharina Schmitzer nochmals gekonnt durch das ganze Spektrum ihrer Kunst. Mit frenetischem Applaus wurde schließlich das Experiment, klassische Kammermusik abseits der großen Konzertsäle im Allersberger Torturm zu präsentieren, vom Publikum belohnt. Die Künstlerinnen bedankten sich ihrerseits mit der Zugabe „Clair de lune“ von Claude Debussy.