Allersberg
Das Frankenland hat es ihm angetan

Michael Radtke freut sich auf seine Wirkungsstätte als Kaplan in Allersberg – Bekennender Fußballfan

30.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Kaplan Michael Radtke hat seine Kaplanstelle in Allersberg angetreten. Er freut sich auf seinen seelsorgerischen Dienst im Allersberger Pfarrverband. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Der neue Kaplan in Allersberg heißt Michael Radtke. Er kommt aus dem Saarland, liebt das Frankenland und freut sich über seine neue Wirkungsstätte. Außerdem ist er bekennender Fan des FC Bayern München.

Dies bekennt er offen, lässt aber auch die anderen Fußballvereine gelten. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien lief er sogar im entsprechenden Dress in die Kirche in Pleinfeld, seinem bisherigen Seelsorgeort, ein. Sogar jetzt hat der Fußballfan und Nachfolger von Kaplan Christian Klein in der katholischen Pfarrgemeinde Allersberg noch die Deutschlandfahne auf der Kofferraumabdeckung seines Autos liegen. Selbst aber betreibe er leider eher wenig Sport, wie er zugibt. Sein Hobby ist das Sammeln von Reliquien und besonderen Flaschen im Miniformat.

Sogar eine kleine Schnapsbrennerei nennt Radtke sein Eigen. Diese hat er von den Pleinfelder Ministranten zum Abschied geschenkt bekommen. Kaplan Radtke liest gerne und geht gerne ins Kino. Er ist Fan von StarTrek, StarWars, Science Fiction, Action- und Fantasiefilmen und noch vielem mehr. Auch am Onlinespiel League of Legends beteiligt er sich wie so mancher Jugendliche. Er ist also offen für vieles.

Michael Radtke ist 38 Jahre alt und wurde 2009 im Dom zu Eichstätt zum Priester geweiht. Geboren ist er in Lebach-Thalexweiler. Er wuchs mit vier Geschwistern auf und schloss die Hauptschule mit Bestnote und Auszeichnung ab. Danach besuchte er die Handelsschule, erlernte den Beruf Kaufmann für Bürokommunikation und übte diesen auch aus.

Ab der vierten Klasse war Michael Radtke Ministrant. Wie er sagt, reifte aber ab dem 14. Lebensjahr in ihm der Entschluss, Priester zu werden. Im Alter von 22 Jahren ging er ins Spätberufenen-Seminar St. Clemens nach Paderborn. Im Westfalen-Kolleg legte er das Fachabitur und Abitur ab. Im Jahr 2000 begann Radtke in Trier das Theologiestudium und wechselte zwei Jahre später nach Eichstätt. „Hier zog es mich her in die fränkische Gegend“, sagt er. Er liebt sie und hatte auch viele Kontakte dorthin. Im Gegensatz zu Trier, das ja durch die Römerzeit in aller Munde ist und viele begeistert, sei es in Eichstätt eher ruhig, erzählte er.

Nach Abschluss des Studiums folgte vier Jahre später das Praktikum im Ingolstädter Stadtteil Gerolfing von 2006 bis 2007 und danach bis 2009 in Roßtal die pastorale Zeit (einschließlich Diakonen- und Priesterweihe). Von 2009 bis 2012 war Michael Radtke Kaplan in Reichelsdorf und danach wirkte er bis 2014 als Kaplan in Pleinfeld. Nun hat er in Allersberg seinen Dienst angetreten, doch bevor er mit seiner seelsorgerischen Arbeit richtig loslegen kann, muss er ab Oktober noch gesundheitsbedingt eine rund zweimonatige medizinische Auszeit nehmen. An den Wochenenden aber wird er des Öfteren Gottesdienste halten.

Aufgrund des unbedingt notwendigen Klinikaufenthalts wird Kaplan Radtke auch in diesem Schuljahr noch keinen Religionsunterricht geben, erst ab 2015/16 gehört dieser zu seinem Aufgabengebiet. Wie lange er im Pfarrverband wirken darf, ist offen. Er geht aber von mindestens zwei Jahren aus, die er hierbleiben wird.

Den Markt Allersberg kannte Kaplan Michael Radtke bisher nur vom Hören. In den zurückliegenden Wochen hat er sich hier schon umgeschaut und bereits ganz gut eingelebt. Das Frankenland und vor allem auch die fränkische Küche haben es ihm angetan. Kaplan Radtke freut sich darauf, mit Pfarrer Peter Tontarra und dem Ruhestandgeistlichen Alfred Hausner die Gläubigen im Pfarrverband Allersberg mit Göggelsbuch und Ebenried seelsorgerisch betreuen zu dürfen.

Von seiner Gabe und seinem Talent, frei weg zu predigen, konnten sich die Gottesdienstbesucher bereits bei einigen Messfeiern, die er schon zelebriert hat, überzeugen. Wichtig ist ihm, dass die Liturgiefeiern und Gottesdienste die Menschen erreichen und das will Kaplan Radtke in Wort und Werk praktizieren.

So will er nach den Worten seines Primizspruchs „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn“ auf die Menschen zugehen, offen für alles sein und die Sprache der Leute finden. Am Herzen liegt ihm die Jugend, wie er im Gespräch betont. Doch auch alle übrigen Altersgruppen seien in einer Pfarrei natürlich wichtig, sagt der freundliche, aufgeschlossene und zuvorkommende Geistliche. Auch von seiner neuen Wirkungsstätte aus will er seine familiär und bekanntschaftlich übernommenen Patenschaften wie bisher weiter pflegen. Seine Patenkinder werden ihn mit Sicherheit in Allersberg besuchen.