Allersberg
Daniel Horndasch will Bürgermeister werden

Der gebürtige Allersberger ist gemeinsamer Kandidat des Bürgerforums und der Freien Wähler

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Daniel Horndasch (Mitte) wird vom ABF und den Freien Wählern als Allersberger Bürgermeisterkandidat nominiert. Er stellt sich zusammen mit seiner Frau Susanne Jungnickl vor. Es gratulieren Helmut Bauz (Bürgermeister von Büchenbach), Walter Penkert (Vorsitzender des ABF, Ulrich Karl (Vorsitzender der Freien Wähler Allersberg) und Heidecks Bürgermeister Ralf Beyer (von links). - Foto: Unterburger

Allersberg (HK) Mit der Nominierung von Daniel Horndasch als Kandidat bei der Bürgermeisterwahl 2017 sind jetzt alle drei Bewerber um den Rathaussessel an die Öffentlichkeit getreten. Der gebürtige Allersberger Horndasch wurde vom Allersberger Bürgerforums (ABF) und den Freien Wähler (FW) einstimmig nominiert.

Ulrich Karl, Vorsitzender der Freien Wähler Allersberg, stellte Daniel Horndasch vor. Horndasch wurde 1974 geboren, wuchs auf dem elterlichen Hof in Lampersdorf auf, wohnt heute in Allersberg, ist verheiratet und hat zwei Söhne im Grundschulalter. 1993 machte er das Abitur in Hilpoltstein. Seinen Grundwehrdienst leistete er in Roth ab. Anschließend studierte von 1994 bis 1998 und schloss das Studium als Diplom-Finanzwirt ab.

Seit 1998 arbeitet er am Finanzamt Nürnberg. 1999 bildete er sich weiter zum Steuerfahndungsprüfer. Von 2002 bis heute ist er leitender Prüfer verschiedener Ermittlungskommissionen, war Dozent an der Landesfinanzschule Ansbach und an der Bundesfinanzakademie in München. Aktuell ist Horndasch Mitglied der Sonderkommission "Schwerer Steuerbetrug". Bis zum Abitur war er aktiver Feuerwehrler in Lampersdorf, seit 1998 ist er Schriftführer der FFW Lampersdorf, seit fünf Jahren ist er Jugendbetreuer und -trainer bei der DJK Allersberg.

Wie Ulrich Karl weiter hervorhob, habe Daniel Horndasch das Gasthaus "Zur Sonne" am Hinteren Markt in Eigenleistung saniert und damit einen wichtigen Beitrag zur Altortsanierung geleistet. Horndaschs Slogan laute: "Einer von uns, einer für uns, einer für Allersberg".

"Im Mai 2016 wurde ich vom ABF und von den Freien Wählern zur Kandidatur angesprochen", berichtete Horndasch, "meine erste Reaktion war: Nein." Begründet habe er die Ablehnung damit, dass er keine Erfahrung als Marktrat habe. Dann habe er seine Meinung geändert, "denn wenn zwei Parteien auf jemanden zugehen, dann, weil man überzeugt von dieser Person ist."

"Heimat und Verantwortung" nannte Daniel Horndasch als den eigentlichen Grund seiner Bürgermeisterkandidatur. "Ich hatte ein Angebot, für die EU in den Kosovo zu gehen, doch das habe ich wegen der Familie abgelehnt", berichtete Horndasch. "Wenn man Familie hat, verschieben sich die Prioritäten", sagte Horndasch weiter, "man übernimmt Verantwortung als Eltern, in der Schule oder in der Kirche, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder als Wahlhelfer."

"Wir wollen einen inhaltlichen Neuanfang, wir brauchen einen unabhängigen Bürgermeister und müssen den Rückstand Allersbergs gegenüber anderen Kommunen wieder aufholen", forderte Horndasch.

Lange Jahre hätten die Bürger Allersbergs bei den Bürgermeisterwahlen keine Auswahlmöglichkeiten gehabt, dies sei nun anders. "Ich möchte Verantwortung für die Gemeinde übernehmen", erklärte Horndasch, "ich bin bereit, die vor uns liegenden Herausforderungen zu übernehmen." In diesem Zusammenhang machte der Bürgermeisterkandidat den Allersbergern Komplimente: "Die Allersberger haben eine gute Portion Humor, sind eine Faschingshochburg, sagen offen, was sie denken, sind bodenständig und ehrlich" und die Ortsteile sind "ein Motor unserer Entwicklung".

Problematisch sei aber die Finanzlage der Gemeinde. "2012 lag die Gesamtverschuldung bei sechs Millionen Euro, heute bei zehn Millionen Euro", sagte Horndasch. Das bedeute fast eine Verdopplung der Schulden innerhalb von fünf Jahren. "Unsere eigentlichen Probleme liegen tiefer, das sind unsere Straßen, unsere Kanalnetze, die öffentlichen Gebäude, das Freibad, also unsere Infrastruktur", meinte der Bürgermeisterkandidat, "wir haben über Jahrzehnte hinweg viel zu wenig in den Erhalt unserer Infrastruktur gesteckt", sagte Horndasch. Auch die Gewerbepolitik dürfe nicht weiter vernachlässigt werden. "Was die Gewerbegebiete an der Autobahn betrifft, haben wir den Anschluss schlichtweg verpasst", kritisierte Horndasch, "es ist seit Jahrzehnten nichts passiert." Wer Gewerbegebiete suche, der stelle fest: Die Gemeinde könne und wolle keine Gewerbeflächen anbieten. So seien die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf 1,4 Millionen Euro gesunken. "Deshalb gilt: Wir müssen Betriebe ansiedeln!"

Hart ging Horndasch mit dem Thema Baugebiete ins Gericht: "Wir haben zu wenig Baugebiete und zu wenig Bauplätze", kritisierte er, "viele Neubürger kaufen ihre Bauplätze woanders." Jeder, der in Allersberg eine Wohnung mieten oder kaufen wolle, finde kaum etwas. "Wir berauben uns damit vieler Bürger, die dableiben möchten."

Das "Zuschussdenken" helfe nicht weiter. "Die bisherige Verschuldungspolitik beraubt uns jeder Gestaltungsmöglichkeit", sagte Horndasch. Deshalb sollte eine Prioritätenliste aufgestellt werden. Wichtig seien eine sparsame Haushaltsführung, eine transparentere Verwaltung und eine Entschuldung der Gemeinde. "Die positiven Standortfaktoren müssen besser genutzt werden, wir brauchen ein Gewerbegebiet jenseits der Autobahn, brachliegende Grundstücke sollten aktiviert werden, wir müssen neue Wohngebiete schaffen, wir brauchen ein investitionsfreundlicheres Klima, für Neubürger soll Allersberg attraktiver werden und die Bürger sollen einen größeren Gestaltungsspielraum bekommen, wir brauchen eine bessere Altortsanierung und weniger Bürokratie", forderte Horndasch.

"Trauen wir uns selbst und trauen wir den Bürgern mehr zu!", lautete sein Fazit. Die Parteien im Marktrat müssten an einem Strick ziehen. Notwendig sei eine Sozialpolitik über Parteigrenzen hinweg und eine bürgernahe Arbeit. "Ich will nur das versprechen, was ich persönlich halten kann", erklärte Daniel Horndasch.