Allersberg
Pünktlichkeit, Mülltrennung, Fasching

Die in Allersberg untergebrachten Asylbewerber beschreiben die Besonderheiten ihrer neuen Heimat

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Zum Begegnungstreffen hat der Helferkreis Allersberg erstmals nach den Sommerferien eingeladen. Die Mitglieder des Helferkreises sorgen für das leibliche Wohl ihrer Gäste und bieten Spiele an. Allersbergs neuer Bürgermeister Daniel Horndasch berichtet bei seinem ersten Besuch von einer freundlichen Atmosphäre und zeigt sich erfreut, dass sich die Flüchtlinge gut aufgenommen fühlen. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Was und wie denken Asylbewerber, die nun schon geraume Zeit in Allersberg leben, über ihr jetziges Zuhause und die hiesigen Menschen? Um diese Frage ging es bei der jüngsten interkulturellen Begegnung im evangelischen Gemeindezentrum.

Seit rund eineinhalb Jahren gibt es dort ein monatliches Treffen zwischen Allersbergern und Asylbewerbern. Das Ziel dieser Treffen ist es, dass sich die Einheimischen und die Geflüchteten ungezwungen unterhalten und kennenlernen können. Das Treffen für den September, zu dem etwa 50 Personen gekommen waren, war von einer besonderen Note geprägt. Erstmals wurden die in Allersberg untergebrachten Flüchtlinge konkret gefragt, was ihnen in der Marktgemeinde aufgefallen ist, was für sie typisch Deutsch ist und welche Zukunftshoffnungen sie haben.

Die Antworten zeigten, dass manche Gewohnheiten der Einheimischen für Menschen aus dem Nahen Osten besonders auffällig sind. Genannt wurden die Begriffe Pünktlichkeit, gewaschene Autos, Mülltrennung oder auch Fasching. Auffällig ist für die Asylbewerber auch, dass die Deutschen gerne Kartoffeln essen und die Frauen kein Kopftuch tragen. Auf die Frage: "Was gefällt dir in Allersberg" gab es Antworten wie "Die Menschen behandeln mich gut", "Landschaft und Umgebung sind schön" und "Die Menschen sind nett".

Auf die Frage nach dem größten Traum antworteten die Geflüchteten, dass sie einen Deutschkurs absolvieren und eine Ausbildung machen sowie eine Familie gründen und ihre Eltern stolz machen wollten.

Da viele der Flüchtlinge, die überwiegend aus Syrien und dem Irak stammen, in den vergangenen Wochen und Monaten bereits Deutschkurse besucht hatten, konnten sie ihre Antworten meist auch selbst zu Papier bringen. Andere, die noch große Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, diktierten ihre Antworten.

Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch stattete dem Begegnungsnachmittag einen ersten Besuch ab. Er zeigte sich erfreut über das ungezwungene Zusammensein der Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund.