Feiern mit sonnigem Gemüt

13.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:46 Uhr

Beim "Pfalzgräflichen Neuburger Mäuseroulette" gab es nicht nur eine flotte Maus, sondern auch flotte Sprüche.

Buxheim (EK) Vielleicht waren es ja Freudentränen, die der Himmel bei der Eröffnung des Buxheimer Jubiläumswochenendes vergoss. Den Buxheimern machte die Nässe von oben aber herzlich wenig aus: Dafür war im historischen Moierhof auch viel zu viel geboten.

Zwar konnte Peter Doliwa, Bürgermeister von Buxheim und auf dem Jubiläum als "Dorfschulze" unterwegs, am Samstag wegen des Regens und technischer Probleme das Fest erst mit über einer Stunde Verspätung eröffnen. Das Publikum hatte derweil aber tapfer unter Regenschirmen ausgeharrt und wurde von dem Fest nicht enttäuscht. Denn aus dem weitläufigen Hof und den Gebäuden des Moierhofs hatten die Buxheimer ein mit viel Liebe zum Detail geschmücktes Festgelände gestaltet: der ideale Ort zum Feiern, mitten im Ortszentrum.

Hinter einer großen Reproduktion der Urkunde, in der Buxheim als "pussenesheim" das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, hatte sich Peter Doliwa mit seinem "Gefolge" zur Eröffnung aufgestellt: König Ludwig das Kind, der die Urkunde am 5. Februar 908 einst unterzeichnet hatte, Bischof Erchanbald, der dadurch das Jagdrecht in der Gemarkung pussenesheim bekam – und Landrat Anton Knapp, den Doliwa zum Landvogt historisierte.



Was genau in der Urkunde stand, wurde laut von Herold Andreas Ostertag verkündet, zur Freude der Gäste allerdings in deutsch und nicht in lateinisch, wie die Urkunde eigentlich verfasst ist. Und eigentlich ist darin auch mehr von Verboten die Rede: Die Buxheimer durften etwa in der Gemarkung keine Bäume mehr fällen oder im Wald Schweinemast betreiben.



Dafür gab es 1100 Jahre später keinerlei Einschränkungen, was die Freude am Feiern betraf. Und so dankte Doliwa im "herausgeputzten Moierhof" der Familie Dorfner, in deren Besitz der Gutshof ist, für die Aufnahme und vor allem dem ehrenamtlichen Festausschuss für seine harte Arbeit in den vergangenen Monaten.

Das Ergebnis: "Ein Fest, wie es Buxheim noch nicht gesehen hat und so schnell wohl nicht wieder sehen wird", freute sich Doliwa. Auch Landrat Anton Knapp fiel in das Lob für das große ehrenamtliche Engagement ein und sah diese Feierlichkeiten als etwas, "das die Menschen ein Stück näher zusammenbringt".

Das Wetter hatte dann doch noch ein Einsehen und bescherte dem Fest nicht ausschließlich trockene, dafür sehr schöne Feierstunden. Das einzige, was so dem Regen zum Opfer fiel, war der Flug der Jungtauben der örtlichen Taubenzüchter. Denn die steigen nur, wenn es nicht regnet. Dass man auch feiern kann, wenn das Wetter nicht immer mitspielt, haben die Buxheimer und ihre Gäste wunderbar bewiesen.