Bußgelder sorgen für Verärgerung

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Zu "Sind 1200 öffentliche Parkplätze genug" (EK vom 13. März):

130 830 Euro Bußgelder im Jahr, das sind 10 830 Euro im Monat, bei 25 Arbeitstagen sind das 439 Euro am Tag. Bei durchschnittlich zehn Euro pro Bescheid sind das 43 Bußgeldbescheide, das heißt 43-mal Verärgerung beziehungsweise "Freude", damit das ÖPNV-Defizit aktiv zu reduzieren.

Eine junge Frau hat am Zwinger geparkt, etwas überzogen und hatte einen Strafzettel über zehn Euro. Ich kam dazu. Kommentar der jungen Frau: Die bräuchten sich nicht zu wundern, wenn immer weniger in Eichstätt einkaufen. Sie fahre lieber nach Beilngries. Andere fahren lieber zum Westpark. Dass die Einkaufsstädte im Umfeld - Neuburg, Ingolstadt, Weißenburg - miteinander konkurrieren, dürfte auch den Eichstätter "Innenstadtexperten" bekannt sein. Eichstätt hat dabei keine guten Karten. Dazu kommen noch die ständig steigenden Einkäufe im Internet mit zweistelligen Zuwachsraten im Jahr. Eichstätt hat zweistellige Zuwächse beim Bußgeld. Dazu kommt eine "Semmeltaste" mit 15 Minuten, das ist ein Witz. Ingolstadt hat 30 Minuten, Neuburg hat 30 Minuten, Dinkelsbühl mit Parkscheibe eine Stunde.

Zum ÖPNV: Es gibt keine andere Kleinstadt wie Eichstätt, die sich einen so teuren ÖPNV leistet. Neuburg zum Beispiel mit 30 000 Einwohnern hat circa 550 000 Euro Kosten, Eichstätt bei 14 000 Einwohnern mindestens 750 000 Euro - bei ungefähr gleicher Fahrgastzahl von circa 550 000 Euro.

Ich würde empfehlen, den anerkannten Innenstadt-Marketingexperten Klotz aus Bad Reichenhall zu Rate zu ziehen. Im Wirtschaftsteil der gleichen EK-Ausgabe war übrigens von "ausbleibenden Kunden in den Innenstädten" zu lesen.

Günter Knopp

Eichstätt