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Der Eichstätter Verkehrs- und Verschönerungsverein hat seit seiner Gründung schon viel für die Stadt geleistet. Auch sein Einsatz beim Projekt "KultURwald" und das interessante Konzept für einen "Schlössl-park" dient der kulturellen und ästhetischen Aufwertung unserer Heimat. Hoffen wir, dass diese interessanten Projekte mit einer ausreichenden Finanzierung realisiert werden können.
Ziemlich entsetzt und verwundert bin ich allerdings über die in der Mitgliederversammlung gefallenen Aussagen zur Pflege des Hofgartens. Dieser sei pflegerisch vernachlässigt und eine Blumenwiese in der Idee der Initiative "Eichstätt summt!" habe dort nicht zu suchen.
Das Gegenteil ist der Fall. Der Hofgarten wird vom Eichstätter Stadtbauhof gewissenhaft mit Herz und Verstand gepflegt. Schon unter dem früheren Bauhofleiter Eder wurde das Mähmanagement umgestellt, so dass in Teilen des Hofgartens vom Frühjahr bis zum Herbst immer blühende Wiesen zu bewundern sind. Blühende und auch abgeblühte Blumen sind ein Teil der Natur. Auch wenn das manchmal in einer veralteten ästhetischen Sicht als unschön empfunden wird.
Der Hofgarten hat eine lange Geschichte. Er hat sich, beginnend mit dem streng formalen Barockgarten über einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild bis hin zu einem Park für die Bürger der Stadt und einem grünen "Wohnzimmer" für die benachbarte Universität entwickelt.
Auf Ameisenkniehöhe heruntergequälte "englische" Rasen haben ihre Berechtigung auf Sport-, Spiel- und Wäscheplätzen. Ansonsten sind sie sinnfrei, und ihr ästhetischer und ökologischer Wert liegt knapp über dem einer grün gestrichenen Betonfläche. Sie tragen weder etwas zum Tourismus (früher Fremdenverkehr) noch zur Verschönerung der Stadt bei. Angesichts des dramatischen Rückgangs der Biologischen Vielfalt, unserer Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten, kommt Flächen in öffentlicher Hand zur Erhaltung unserer Pflanzen- und Tierwelt eine besondere Bedeutung zu.
Der Hofgarten ist eine kleine blühende Oase in der Stadt. Und das empfinden sicher, mit wenigen Ausnahmen, die Menschen, die ihn besuchen und genießen. Ich bitte alle Idealisten im Verkehrs- und Verschönerungsverein Eichstätt, denen etwas an einer lebens- und liebenswerten Stadt liegt, sich gemeinsam mit der Initiative "Eichstätt summt!", dem Gartenbauverein und dem Naturschutz für eine bunte Vielfalt einzusetzen. Nicht zurück in die Vergangenheit, sondern miteinander in die Zukunft, sollte unser Motto sein!
Johann Bauch
Eichstätt
