"Hochwürdigste" Kirchenfürsten

26.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Zum Leserbrief "Geld der Diözese für Kindergarten", zum Artikel "Ohne wirtschaftliche Kenntnisse" (beides EK vom 20. Februar) und zur Tagung der Deutschen Bischofskonferenz:

Den Beiträgen der Herren Jurcic und Schneider stimme ich inhaltlich absolut zu. Mich bewegt etwas anderes. Warum fand die Bischofskonferenz in Ingolstadt statt und nicht im Zentrum der Diözese, in der Domstadt Eichstätt? Die offizielle Begründung mit organisatorischen und logistischen Unzulänglichkeiten in der Domstadt könnte ich gerade noch akzeptieren, schließlich kann man den Eminenzen, Exzellenzen und "hochwürdigsten" deutschen 66 Kirchenfürsten nicht zumuten, in einfachen und schlichten Unterkünften wie dem Eichstätter Priesterseminar oder dem Gästehaus St. Walburg zu "hausen". Demut und Bescheidenheit, von Papst Franziskus stets gefordert, sind nicht von besonders großem Wert, wenn sie von seinen deutschen Führungskräften nicht beachtet werden.

Was ich allerdings für einen Skandal halte, ist der Umstand, dass in unserem altehrwürdigen Eichstätter Dom nicht ein einziger Gottesdienst stattgefunden hat. Als Kirchenführer der Diözese und als Stadtrat bin ich darüber tief enttäuscht und frage mich nach den Gründen. Wollte der Vorsitzende Kardinal Marx vielleicht nicht am "Tatort" eines einmaligen kirchlichen Finanzskandals seine Bischofskonferenz abhalten, um die Diözese etwas aus der Schusslinie zu nehmen?

Adalbert Lina

Eichstätt