Wo liegt die große Kohle?

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Zu ",Unser Vertrauen ist schwer enttäuscht' - Pressekonferenz zum Finanzskandal in Eichstätt" (EK vom 7. Februar).

Gesetzt den Fall, zwei Ganoven beschließen den ganz großen Coup, dann müssen zuerst zwei Kernfragen geklärt werden: Wo liegt die große Kohle und wie gut oder schlecht ist diese bewacht? Fast zwangsläufig gerät dann die katholische Kirche und deren Finanzverwaltung in die engste Auswahl. Wenn es dann einem davon, am besten natürlich dem theologisch ausgewieseneren von beiden gelingt, in den inneren Zirkel einzudringen, dann ist die Sache quasi schon gelaufen, denn weder droht von einem in Wirtschaftsdingen völlig ignoranten geistlichen Leiter noch von einem funktionsunfähigen und -unwilligen Kontrollgremium Gefahr.

Bis vor kurzem wäre das Modell ein Selbstläufer gewesen. Ob es jetzt "verbrannt" ist, bleibt abzuwarten. Der neue junge Mann hat jedenfalls den passenden Stallgeruch, ob aber auch die nötige hohe Kompetenz, lässt sich seiner Vita nicht zweifelsfrei entnehmen.

Die Opferrolle, in der sich die Kirche einrichtet, ist wehleidig. Man wird auch durch Unterlassen schuldig und dies ist hier in hohem Maße der Fall.

Dr. Rainer Schmidt

Eichstätt