"Menschlicher" Service wird vernichtet

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Zum Artikel "Sparkasse macht drei Filialen dicht" (EK vom 10. Januar):

Wer soll denn den beiden Herren die Aussage, "es hätte nichts mit der Fusion zu tun", glauben? Hier wird der Kunde wie so oft für dumm verkauft. Es wird wieder "menschlicher" Service in der Fläche vernichtet, um anderswo für viel Geld ein Call-Center, wenn es auch nicht so benannt ist, aufzubauen. Wie in diesen Einrichtungen gearbeitet wird, dürfte jedem wohl klar sein: Warteschleifen, schlechter Service, mürrische Mitarbeiter und so weiter. Warum muss man für viel Geld (das übrigens von uns Sparern stammt) einen Neubau errichten, wenn man mit dem bestehenden Filialnetz den gleichen telefonischen Service bieten kann? Beispiel: Böhmfeld hat eine räumliche Kapazität für mindestens vier Personen (Büroequipment ist ja bereits vorhanden), an einer Vernetzung der einzelnen Filialen dürfte es heutzutage nicht scheitern.

Bei dieser Konstellation wäre beiden Seiten gedient: Die Sparkasse hätte ihr Call-Center, würde sich viel Geld für einen Neubau sparen, und der Kunde hätte seinen persönlichen Ansprechpartner weiterhin vor Ort, da die vorhandene Filialleitung mit eingebunden werden kann.

Mir ist schon klar, dass dies in der Zeit der "kalten Herzen" nur ein Wunschgedanke ist. Wie ältere, kranke, behinderte oder auch PC-lose (die gibt es auch noch) Mitmenschen zur nächstgelegenen Filiale kommen, ist ja deren Problem.

Erhard Berthold

Böhmfeld