Leserbrief
Es geht alles den Verwaltungsgang

16.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Zu "Den Ritter-von-Hofer-Weg im Blick" (EK von 26. November):

Als nach Jahren der Abwesenheit zurückgekehrte Bürgerin Eichstätts wollte ich einmal einer Bürgerversammlung beiwohnen. Beim Ankommen wunderte mich der mäßige Besuch, beim Verlassen des Saales nicht mehr. Der akustisch gut verständliche Vortrag des Oberbürgermeisters beruhigte, es ist statistisch gesehen "alles in Ordnung". Die Beiträge der Bürger sowie die Antworten darauf waren im hinteren Bereich kaum - bis gar nicht - zu verstehen. Bei der Diskussion entstand bei mir der Eindruck: Der Bürger darf oder soll seine Meinung kundtun, er wird aufgefordert mitzuarbeiten, sich einzubringen. Tut er das, gibt es jedoch stets juristische, verwaltungstechnische etc. Gründe, welche seine Initiativen vereiteln, seine Kritik entkräften . . . Meist werden Fakten geschaffen, wie zum Beispiel beim Abholzen der Weiden am Altmühlweg.

Einerseits wird Geld zur Verschönerung der Stadt ausgegeben, der Denkmalschutz großgeschrieben, andererseits wird natürliche Schönheit zerstört. Unser "Freund der Baum" muss weichen, weil man dem Wasserwirtschaftsamt keinen jährlichen Zuschnitt zumuten kann - zum Bedauern vieler Eichstätter. Wen soll es da noch wundern, wenn Bürger "politikverdrossen" werden und sie sich nicht mehr beteiligen . . . Es geht alles den Verwaltungsgang. Schade!

 

Wally Reichert

Eichstätt