Ein Millionengrab in Hanglage

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Zu "Argumente gegenübergestellt" (EK vom 10 März):

Die Aussage "günstiges Gewerbegebiet" ist aus meiner Sicht schlicht falsch, denn wie sogar durch die Gemeinde selbst dargestellt, ist die geänderte Planung nicht vollständig, und es werden zwingend weitere Investitionen folgen. Ist ein Haus günstig, wenn ich dem Zahler nur die Kosten für den Rohbau nenne? Von den Unterhaltskosten ganz zu schweigen.

Viele werden sich denken - da kommt dann viel Gewerbesteuer rein, die finanziert das alles. Wie soll ein Gewerbegebiet mit 4,5 Hektar in einer Hanglage mitten im Wald, weg von jeder Stadt, erfolgreich sein und noch viel Geld einbringen, wenn die gesamte Gemeinde Pollenfeld auf einer flachen Fläche, zu ähnlichem Grundpreis anbietet und mit derzeit über 20 Hektar im letzten Jahr gerade mal circa 400 000 Euro Gewerbesteuer einnahm? Gleichzeitig wird die Gemeinde Walting der finanziellen Mittel für andere Investitionen beraubt, egal ob Infrastruktur, Instandhaltung, Tourismusinvestitionen, Gemeindehäuser, Wohnbebauung, Schule, Kindergarten.

Ich erwarte ein Millionengrab in Hanglage, welches leer stehen wird und selbst bei "Füllung" nur ein Bruchteil des Pollenfelder Gewerbegebietes ausmacht und insofern nur einen Bruchteil einspielen wird. Und statt der ursprünglich angeblich elf Interessenten ist jetzt nur noch von fünf Interessenten die Rede (selbstverständlich unverbindlich).

Durch die Bürgerinitiative wurden Alternativen zur Nutzung der bereits gekauften Fläche aufgezeigt, aber ohne weiteres Investitionsrisiko. Meine Hoffnung ruht auf der Souveränität, Solidität, Solidarität und dem schlichten Eigeninteresse aller Gemeindebürger, dass wir gemeinsam den Gemeinderat über unser Kreuzchen dazu zwingen, nicht in ein potemkinsches Dorf zu investieren, sondern sich über sinnvolle Investitionen in allen Gemeindeteilen auf Basis von Fakten und nicht leeren Versprechen Gedanken zu machen.

Josef Art

Preith