"Starker Tobak"

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Zum Bericht "Klare Anwendung von Nazi-Methoden" (EK vom 15. Februar 2017):

Das krude Statement von Herrn Prokop, offenkundig als Funktionär und nicht, wie von seinem Kreisvorsitzenden Hilmar Sturm als Privatmeinung abgewiegelt, schlägt dem Fass den Boden aus. Da versucht doch ein Schwadroneur auf primitive Weise gewissermaßen den Spieß umzudrehen: Er sieht sich und seine Gesinnungsgenossen in die Opferrolle gedrängt, nur weil hiesige Gastronomen ihm keine Plattform bieten. Die perfide und von Wehleidigkeit begleitete Unterstellung, man würde Nazimethoden anwenden, taugt absolut nicht.

Der Vergleich mit der Ausgrenzung von Mitbürgern jüdischer Herkunft im sogenannten Dritten Reich ist schon "starker Tobak". Die eher umgekehrte Logik, wie sie unter anderem von seinem Parteigenossen Björn Höcke bemüht wird, wär hier zutreffend. Dessen Auslassungen über das "Mahnmal der Schande" stellen den Funktionär Prokop wahrscheinlich immer noch nicht vor ein Rätsel.

Fazit: nicht einsichtig, lernfähig schon gar nicht. Und jene (miss-)verstehen sich beauftragt, demokratischer Freiheit in unserer Gesellschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Der Appell wäre an jene, sich zu besinnen, statt in Obstruktion immer mehr Menschen für sich einzunehmen. So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren.

Horst Christen

Eichstätt