"Bleims dahoam"

21.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Zur Sperrung des Herzogstegs:

Eichstätt, Große Kreisstadt, barockes Juwel im Naturpark Altmühltal. Wunderbare Worte, die jedoch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass dem Eichstätter Rathaus der Fremdenverkehr anscheinend egal ist. Ich habe schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass man an Sonn- und Feiertagen mit öffentlichen Verkehrsmitteln beziehungsweise Taxi nicht vom Bahnhof weg- und auch nicht mehr zurückkommt. An die Taxinummer geht niemand, Stadtbus an Sonn- und Feiertagen, Fehlanzeige. Jetzt ist auch noch der Herzogsteg gesperrt. Über diesen wollte ich (100 Prozent schwerbehindert) am Sonntag. An der Stadtseite dieses Steges ist ein Kaffeehaus. In dieses war ich am Sonntag zu einem 82. Geburtstag eingeladen. Auf meine Anfrage beim Fremdenverkehrsamt, wie ich als Schwerbehinderter dort hinkomme, bekam ich eine fast ironische Antwort: Gehen Sie etwa 300 Meter in Richtung Badesteg, überqueren Sie diesen dort und gehen Sie die circa 300 Meter zurück zu Ihrem Ziel.

Es kann doch nicht sein, dass eine "große Kreisstadt" an Sonntagen keinen Kleinbus "laufen lässt", selbst wenn dieser sich finanziell nicht selbst trägt. Besuche im Krankenhaus sind an Sonn- und Feiertagen in Eichstätt, wenn man mit dem Zug ankommt, nicht möglich. Ältere Leute mit einem Rollator von der Altstadt Richtung Bahnhof und umgekehrt: unmöglich. Sollte da mal jemand beim Amt anfragen, wie das gehen sollte, könnte geantwortet werden: "Bleims dahoam, bis da Steg gricht is".

Werner Straubinger

Ingolstadt