Zu den verschiedenen Beiträgen und Leserbriefen in Sache "Fusion Sparkassen Eichstätt und Ingolstadt":
Bei einer Kreistagssitzung, aus der ich vor Jahrzehnten als junger Zeitungsredakteur berichtete, ging es um eine Grenzbereinigung zwischen dem Landkreis Eichstätt und einem Nachbarkreis. Es handelte sich um wenige hundert Quadratmeter, um die der Kreis kleiner wurde. Kreisrat Oberbürgermeister Dr. Hans Hutter stimmte dagegen. Seine Begründung: "A guata Bauer gibt nix her."
Eichstätt hat schon viel hergegeben oder hergeben müssen. Das muss man sich einmal vorstellen: Von 1808 bis 1817 war Eichstätt Hauptstadt des Altmühlkreises beziehungsweise des Oberdonaukreises. Die damaligen Kreise sind mit den heutigen sieben Regierungsbezirken zu vergleichen und Eichstätt somit mit Augsburg, Regensburg oder Würzburg.
Diese Verwaltungsfunktion ging verloren, ebenso wie weitere Einrichtungen wie das Landgericht, das Appellationsgericht, das Amtsgericht, die Staatsanwaltschaft, das Brandversicherungsamt, das Landwirtschaftsamt, die Lokale Bahnbetriebsleitung und das Königliche Eichamt. Und jetzt die Sparkasse. Der Sog des Oberzentrums Ingolstadt an der Donau ist gewaltig.
Josef Ettle
Eichstätt
