Enttäuscht von Entscheidungsträgern

14.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:55 Uhr

Zur Fusion der Sparkassen:

Sollten die vorgebrachten Aussagen und Fakten der beiden Herren Dr. Gottwald und Professor Dr. Eilenberger wie berichtet so zutreffen, müsste meines Erachtens sofort die Notbremse gezogen werden. Die bereits beschlossene und abgesegnete Sparkassenfusion Ingolstadt-Eichstätt müsste gestoppt werden (aufgrund der Dringlichkeit mit einer einstweiligen Verfügung von Gesetzes wegen bis zur Klärung der Vorwürfe und einer Herbeiführung einer Kundenbefragung der Sparkasse Eichstätt).

Wo bleibt das parteiübergreifende Aufschreien unserer Kommunalpolitiker/-innen im Gremium des Sparkassen-Zweckverbands, des Kreistags und des Stadtrats, wo bleiben ihre Stellungnahmen und Kommentare zu den Vorwürfen der beiden Kritiker? Es müsste mit den neuen Erkenntnissen nochmals objektiv neu beraten und die Notwendigkeit der "atypischen", für mich unnötigen, Fusion neu bewertet werden. Für eine Rückabwicklung dieser Fusion ist es noch nicht zu spät, aber es muss sofort gehandelt werden. Es wurde von den Genehmigungsinstitutionen der Fusion immer nur geprüft, ob eine Fusion möglich und rechtmäßig, aber nie, "ob eine Fusion erforderlich ist".

Besonders enttäuscht hat mich jedoch das Verhalten unseres Oberbürgermeisters, der sich der "Verselbstständigung" der Sparkasse Eichstätt als Verwaltungsrat mehr verpflichtet fühlt als seinem Mandat dem Wähler gegenüber. Was hätte in Eichstätt in nächster Zeit nicht alles bewerkstelligt werden können mit einer Gewinnausschüttung: Feuerwehrhaus, Stadtbauhof, Musikschule, VHS-Räume, Sportgaststätte der DJK, Stadtmuseum - und nicht zuletzt die Entschuldung des Stadtsäckels. Kann sich unsere Stadt das leisten?

Manfred Gobleder

Eichstätt