"Große historische Chance"

02.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:47 Uhr

Die Theodor-Heuss-Medaille für 25-jährige Parteizugehörigkeit erhielt Maren Naumann-Etienne aus den Händen des FDP-Kreisvorsitzenden Franz Kobinger. - Foto: ztt

Eichstätt (DK) Im März versuchte er es auf der Kreistagsliste, jetzt probiert er es als Direktkandidat für den Landtag. Franz E. Kobinger aus Buxheim will es wissen und wieder liberale Politik ins Maximilianeum bringen. Der 54-jährige Rechtsanwalt tritt im Wahlkreis 114 für die FDP an.

Bei der Kandidatenvorstellung in Eichstätt präsentierte er sich und sein Programm. Kobinger glaubt an eine "große historische Chance", um im September "die demokratiefeindliche Übermacht der CSU" abzubauen. Im Freistaat seien "Misswirtschaft, Verfilzung und Korruption" an der Tagesordnung. Der FDP-Kreisvorsitzende erinnerte dabei an die Krise der bayerischen Landesbank, aber auch an die "Verfehlungen in der Bildungspolitik".

Rückendeckung bekam er an diesem Abend von Martin Zeil. Der FDP-Bundestagsabgeordnete zeigte in seiner Wahlkampfrede Punkte auf, "die Sorgen bereiten". Zeil sprach sich für "eine Nettoentlastung der Bürger" aus und forderte eine Steuerbefreiung für Geringverdienende. Die Bankenkrise habe gezeigt, dass "Staat und Staatsregierung konzeptlos" seien. Zeil, der als Spitzenkandidat für die FDP in Bayern antritt, hofft zusammen mit Kobinger, dass "die CSU bei den Wahlen eine Watschn" bekomme. Und da die Oppositionsparteien bisher "auch nichts zustande gebracht" hätten, seien die Liberalen wichtig.

Insgesamt sieben FDP-Anhänger nahmen sich gut zwei Stunden Zeit, um Zeil und Kobinger zu lauschen. Vor den Wahlkampfreden war Maren Naumann-Etienne für 25-jährige Parteizugehörigkeit mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet worden. Hauptausschlag für den Parteieintritt sei seinerzeit "ein Buch von Hildegard Hamm-Brücher über Bildungspolitik" gewesen, so die Geehrte.

Kobinger lobte die langjährige Mitgliedschaft, die von einer "gefestigten und ausgereiften Weltanschauung" zeuge. Es sei "nicht immer leicht, der FDP treu zu bleiben", so Kobinger weiter.

Nach den Kommunalwahlen im März sieht sich die FDP leicht im Aufwind. Otto Hauf aus Gaimersheim zog in den Gemeinderat in Gaimersheim und in den Kreistag ein. Und an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gibt es seit kurzem eine Liberale Hochschulgruppe (LHG).

Für die Wahlen am 28. September nominierte die FDP auch noch Christian Dümmer als Listenkandidat für den Wahlkreis und René Huchtmann für die Bezirkstagsliste.