Menschick zu Ehrendoktor ernannt

26.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:53 Uhr

Gratulierten Wolfram Menschick (Mitte) zum Ehrendoktortitel: Dompropst Johann Limbacher, Roswitha Menschick, Domvikar Bernd Dennemarck und Monsignore Christoph Kühn (von links). - Foto: oh

Eichstätt/Rom (EK) Professor Wolfram Menschick, ehemaliger Eichstätter Domkapellmeister, erhielt in Rom die Ehrendoktorwürde am Päpstlichen Kirchenmusik-Institut.

Kardinal Zenon Grocholewski, Großkanzler des "Pontificio Istituto di Musica Sacra" und Präfekt der päpstlichen Kongregation für das katholische Bildungswesen, überreichte die Auszeichnung im Rahmen eines akademische Festaktes in er "sala academica" des Instituts.

Bei dem Festakt anlässlich der Wiedereinweihung des akademischen Saales des Kirchenmusik-Institutes wurden außerdem der langjährige Chorleiter der Sixtinischen Kapelle (Cappella Musicale Pontificia), Domenico Bartolucci und Professor Antonino Albarosa, beide aus Rom, geehrt.

Professor Menschick war von 1969 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2002 Eichstätter Domkapellmeister und Diözesanmusikdirektor. Er baute einen neuen Domchor von sehr hoher Qualität und eine Mädchenkantorei auf. Wichtigstes Anliegen war Menschick die Gestaltung der Liturgie im Eichstätter Dom. Darüber hinaus gab er zahlreiche unter Fachleuten hoch geschätzte Konzerte im In- und Ausland und produzierte Schallplatten- und CD- Aufnahmen.

Der ehemalige Domorganist Menschick, der zahlreiche Orgelkonzerte im In- und Ausland gab, spielt bis heute Orgel im Rahmen der Domliturgie. Als Diözesanmusikdirektor war ihm die Schulung der Chöre in der Diözese bei kirchenmusikalischen Arbeitstagungen sowie die Aus- und Weiterbildung von nebenberuflichen Kirchenmusikern ein besonderes Anliegen. An der Hochschule für Musik und Theater in München lehrt er als Professor für liturgisches Orgelspiel und Chorleitung, viele seiner ehemaligen Schüler sind heute an herausragenden Stellen als Kirchenmusiker tätig. Menschick war Orgel- und Glockensachverständiger, er ist seit 35 Jahren von der Bischofskonferenz berufenes Mitglied des Beratungsausschusses für das deutsche Glockenwesen, des obersten Gremiums für Glocken in Deutschland.

Er war in der Ausbildung von Glockensachverständigen aktiv und berät bei schwierigen Glockensituationen in mehreren Ländern, vor kurzem etwa im Auftrag der EU bei der Messung, Überprüfung und Begutachtung des "campanone", der größten Glocke der Peterskirche in Rom.

Menschick hat 36 Messen, eine Vielzahl von Motetten und Psalmen, darunter auch größere Psalmen für Soli, Chor und Orchester, ein Oratorium und eine Marien-Vesper anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. 2007 in Altötting komponiert, er gilt als einer der meist gespielten zeitgenössischen Komponisten für kirchenmusikalische Chorwerke.