FDP wird wieder aktiv: "Stellen Kreistagsliste auf"

19.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:29 Uhr

Der neue Pressesprecher des FDP-Kreisverbands, Otto Hauf, will als Bürgermeisterkandidat in Gaimersheim antreten. - Foto: chl

Eichstätt/Gaimersheim (chl) Die FDP im Landkreis Eichstätt ist wieder reaktiviert: "Wir werden auf jeden Fall zu den Kommunalwahlen antreten und eine eigene Kreistagsliste aufstellen", sagt der neue Pressesprecher und Schatzmeister des FDP-Kreisverbandes, Otto Hauf. Auch in den Gemeinden wollen die Liberalen Listen zusammenstellen: "Das ist derzeit aber nur für Gaimersheim konkret." Dort will der Gaimersheimer Otto Hauf auch selbst als Bürgermeisterkandidat antreten. Ende Oktober soll es dazu eine Nominierungsversammlung geben.

Hauf bestätigte im Gespräch mit dem EICHSTÄTTER KURIER, dass der FDP-Kreisverband vor etwa vier Jahren tatsächlich eingeschlafen war. Das Problem sei gewesen, dass in der Kreis-FDP vor allem Studenten aktiv waren. Als die dann Eichstätt wieder verlassen hatten, habe die Partei brach gelegen. Vor einem Jahr hatte dann der Neuanfang begonnen.

Jetzt hat sich ein Kreisvorstand neu gewählt. Vorsitzender ist wie bisher Franz Kobinger aus Buxheim. Stellvertreter wurde Christian Dümmler aus Eichstätt, die Kasse verwaltet Otto Hauf aus Gaimersheim, und Beisitzer ist René Huchtmann aus Schernfeld. Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf derzeit 20 Personen im Landkreis schon etwas gestiegen. "Derzeit bilden wir eine Mannschaft, die dann auch ein auf den Landkreis zugeschnittenes Programm erstellen wird", sagt Hauf.

Ihre erste Kampagne hat die Kreis-FDP jedoch in dieser Woche schon gestartet: Alle Bürgermeister im Landkreis sowie Landrat Xaver Bittl wurden für wegen der Initiative "DSL für alle" angeschrieben. Dabei geht es darum, die in Bayern noch in vielen ländlichen Gebieten gravierende Unterversorgung mit leistungsfähigen Breitband-Internet-Anschlüssen zu beseitigen.

Die Bayerische Staatsregierung hat dafür, wie Hauf erklärt, die "Breitband-Initiative Bayern" aus der Taufe gehoben. Zwischenzeitlich wurden in verschiedenen Gebieten Bayerns insgesamt 270 sogenannte Breitband-Paten ernannt. Deren Aufgabe ist es unter anderem, nach einer Bedarfsermittlung zwischen Breitbandanbietern und -interessenten zu vermitteln.

Im Landkreis Eichstätt gibt es nach Recherchen der Liberalen noch keinen derartigen Paten, da von den Kommunen und dem Kreis noch kein Bedarf gemeldet wurde. Hieraus den Schluss zu ziehen, dass im Landkreis Eichstätt die Breitbandversorgung flächendeckend gewährleistet sei beziehungsweise kein Bedarf bestehe, hält die FDP für falsch. Aus Gesprächen mit Bürgern verschiedener Gemeinden und auch aus eigener Erfahrung wissen die Liberalen, dass auch im Kreis Eichstätt noch erheblicher Nachholbedarf besteht. Der FDP-Kreisverband Eichstätt hat deshalb die Bürgermeister aller Gemeinden schriftlich gebeten, in ihrem Bereich eine Erhebung durchzuführen, ob und wo in Privathaushalten und in Gewerbegebieten Bedarf für schnelle Internet-Anschlüsse besteht. Auch die Kreisverwaltung wurde um Unterstützung ersucht, denn das Thema Breitband gehört nach Meinung der FDP auch im Kreis Eichstätt ganz oben auf die politische Agenda. Ein zweites Anliegen, für das sich die Kreis-FDP stark macht, ist die Einführung von Ganztagsschulen im Landkreis (siehe eigenen Beitrag).