Wintershof
Ehrenamt und Jugendarbeit entscheidend

Zwölf Einsätze und viele Übungen bei der Wintershofer Feuerwehr Ehrungen für 60-jährige Treue

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wintershof bot einen würdigen Rahmen für die Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft: Vorsitzender Josef Fleischmann junior (von links), Helmut Kundinger, Gerhard Engelhardt, Michael Heiß, SBI Georg Maier, Markus Albrecht (60 Jahre Mitglied), Richard Fleischmann (60 Jahre), Josef Schüller, Josef Fuchs, Stadträtin Carmen Albrecht, Andreas Dirsch, OB Andreas Steppberger, stellvertretender Kommandant Johannes Bittl, Andreas Appelsmeier und Hans Bittl. - Foto: Grienberger

Wintershof (EK) Bei der jährlichen Versammlung im Gasthaus Bergluft in Wintershof ließ der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Josef Fleischmann junior, das abgelaufene Jahr Revue passieren - unter anderem zwölf Einsätze hatte die Wehr bewältigt.

Fleischmann erinnerte an das Bockbierfest, die Floriansmesse, das Gmoigadn-Fest, die Schafkopfrennen an Kirchweih und am Jahresschluss als bewährte und feste Programmpunkte des Vereinslebens; denn ein gesellschaftliches Miteinander sei notwendig für die Kameradschaft und den Zusammenhalt in der täglichen Feuerwehrpraxis, sagte Fleischmann. Interessant seien die Führung durch die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt und die Besichtigung der Manchinger Flughafenfeuerwehr gewesen. In seinem Rückblick hob er besonders die Fahnenabordnung hervor, die mit wechselnder Besetzung bei Gottesdiensten, Beerdigungen, Hochzeiten und anderen Anlässen immer wieder parat stand.

Im vergangenen Jahr 2017 wurden fünf Neumitglieder aufgenommen, zwei Todesfälle standen diesen gegenüber. Aktuell sind 129 Mitglieder eingeschrieben, diese bestehen aus 41 Aktiven, 61 Passiven und Fördernden sowie 27 Ehrenmitgliedern.

Der stellvertretende Kommandant Johannes Bittl trug in Vertretung des erkrankten Kommandanten Michael Matusch den Jahresbericht der Dienstfeuerwehr vor. Im abgelaufenen Jahr wurden 21 Schulungen und Übungen abgehalten.

"Wenn man sich in die Situation versetzt, dass man selbst einmal Hilfe brauchen sollte, hofft man doch auch auf Einsatzkräfte, die wissen, was sie tun", sagte Bittl. Im Dezember zeigte Harald Trampert in der Veranstaltung "Stress im Einsatz", wie man traumatische Erlebnisse verarbeiten kann. 2017 wurde die Wehr zu zwölf Einsätzen alarmiert; darunter waren sechs Motorradunfälle auf der B 13. Insgesamt wurden 197 Einsatzstunden geleistet.

Der Jugendwart Michael Stampfer berichtete, dass er derzeit sechs Jugendliche betreue. Wie notwendig die Jugendarbeit für den Nachwuchs ist, belegte er mit Zahlen: Seit der Gründung im Jahr 2000 sind 33 Jugendliche der Jugendfeuerwehr beigetreten, und 22 dieser Mitglieder wurden in die aktive Feuerwehr übernommen. Außerdem wurden aus der Jugendfeuerwehr heraus zwei Gruppenführer, vier Maschinisten und acht Atemschutzgeräteträger ausgebildet.

Oberbürgermeister Andreas Steppberger hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Feuerwehr hervor. Im Gegensatz zum Film sei das Drehbuch in Einsätzen bei Brand, Unfall oder technischer Hilfeleistung offen. "Ich habe Vertrauen in die Feuerwehr", sagte er, "kommen Sie wohlbehalten von Ihren Einsätzen zurück."

Stadtbrandinspektor Georg Maier lobte die Stadtteilfeuerwehr Wintershof und hielt alle Aktiven an, die Beteiligung an den Übungen auf dem momentanen hohen Stand zu halten. Seinen Worten zufolge ist "der ehrenamtliche Dienst nicht mit Geld zu kaufen".

In der abschließenden Fragerunde sprach ein Wintershofer die beiden Fehlalarme bei Brandmeldeanlagen im vergangenen Jahr an und meinte dazu, ob nicht früher ein Abbruch des Einsatzes erfolgen könne. Der Stadtbrandinspektor sagte, dass beispielsweise aufgrund einer telefonischen Absageinformation, die eventuell der Anrufer nicht richtig einschätzt, der Einsatz nicht abgebrochen werden könne. "Lieber ist man einmal umsonst vor Ort als zu spät!"

Eine weitere Wortmeldung betraf die Ausrüstung der Wintershofer Wehr. Er habe bisweilen den Eindruck, dass die Stadtteilfeuerwehr die "abgetragene" Ausrüstung der Eichstätter Wehr erhalte. Es sei nicht tragbar, dass die Wintershofer Einsatzkräfte zum Beispiel mit nicht zugelassenen Gummistiefeln oder mit eigenfinanzierten Stiefeln ausrücken müssen. Stadtbrandinspektor Maier bemerkte hierzu, dass versucht werde, eine Lösung zu finden.