Wellheim
Zahlreiche Herausforderungen

Die beiden Gebäude am Marktplatz mussten komplett entkernt werden umfangreiche Arbeiten waren anschließend notwendig

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Foto: DK

Wellheim (pso) "Es war nicht immer einfach, den Klimmzug zwischen Wünschen und Umsetzbarkeit zu machen", so fasst der leitende Ingenieur Marcus Kammer die Generalsanierung der Kindertagesstätte St. Andreas in Wellheim, die kürzlich feierlich eingeweiht wurde, zusammen.

Kammer erinnert sich noch gut an die Marktratssitzung im November 2013, bei der er eigentlich nur ein Gutachten zum Wärmekonzept vorstellen sollte, dann aber den Auftrag für einen Förderantrag mit ausführlichem Raumkonzept bekam. Dieser musste innerhalb von vier Wochen vorliegen, um die Frist für Zuschüsse, die am 31. Dezember desselben Jahres auslief, einzuhalten. "Wir hatten von Anfang an einen extrem engmaschigen Zeitplan", betont Kammer mehrfach. Die enge Verschachtelung des alten Kindergartens wurde in dieser Planung komplett aufgebrochen, mehrere kleine Zimmer fassten die Planer geschickt zu großen Räumen zusammen, der Flur wurde zum Spielbereich mit hinzugenommen. Das Raumkonzept für die Kindertagesstätte stand.

Die wenigen Monate bis zum Baubeginn nutzten die Planer zur Vorbereitung, um dann im August 2014 mit Vollgas loszulegen. Die beiden Gebäude am Marktplatz mussten komplett entkernt werden, bis auf die Grundmauern und den Boden, "da ist kein Putz dringeblieben". Das bestehende Dach war jedoch weitestgehend in Ordnung, hier wurden nur kleine Ausbesserungsarbeiten vorgenommen. Ein etwa 20 Jahre alter Anbau, der komplett durchnässt und schimmelig war, musste abgerissen und ersetzt werden. Hier zeigte sich die bayerische Staatsregierung kulant und gewährte Zuschüsse in Höhe von 250 000 Euro, obwohl der Nutzungszeitraum von 25 Jahren noch nicht abgelaufen war. Wegen der möglichen Gesundheitsgefährdung konnte und wollte man jedoch kein Risiko eingehen.

Der Anbau beherbergt nun einen wunderschönen Gruppenraum mit hoher Holzdecke und den einladenden Eingangsbereich sowie die Turnhalle, die sich zum Garten hin öffnen lässt. Im Verlauf der Aufbrucharbeiten taten sich immer wieder neue Herausforderungen auf: So konnte die bestehende Fußbodenheizung nicht mehr verwendet werden. In Gebäudeteilen, in denen man Betondecken erwartet hatte, fanden sich Fehlböden, deren Modernisierung äußerst schwierig war. Leitungspläne stimmten nicht mit der Wirklichkeit überein und durch den Verdacht auf eine ansteckende, schwere Krankheit bei einem der Arbeiter musste die Baustelle für vier Tage komplett stillgelegt werden.

Doch auch diese Hürden wurden gemeistert. "Alle haben an einem Strang gezogen und sehr schnell gearbeitet", fasst Kammer zusammen und lobt dabei auch die Ingenieurbüros Arzenheimer (Elektroplanung) und Scholl-Schlamp (Heizung und Sanitär). "Sonst wäre eine Übergabe im Oktober 2015 nicht möglich gewesen." Die Arbeiten musste zwingend 2015 fertiggestellt und abgerechnet sein, da Ende desselben Jahres das Förderprogramm für Krippen auslief, über das die Marktgemeinde 350 000 Euro an Zuschüssen abschöpfen konnte.