Wellheim
Neuer Vorstand bei der Volkshochschule

Christine Wisgott und Theresia Asbach-Beringer an der Spitze Satzungsänderungen nötig

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Bürgermeister Robert Husterer (2. von links) begrüßte den neuen Vorstand der VHS mit Schriftführerin Doris Rampf, Vorsitzender Christine Wisgott, Kassierin Johanna Wider und Vorsitzender Theresia Asbach-Beringer (von links) und bedankte sich beim alten Vorstand um Gertraud und Roland Stark (rechts). - Foto: Pruis-Obel

Wellheim (pso) Aufbruchstimmung bei der wohl kleinsten Volkshochschule in Bayern: Nach einer gescheiterten Vorstandswahl Ende des vergangenen Jahres hat die VHS Wellheim einen neuen Vorstand gefunden. Christine Wisgott und Theresia Asbach-Beringer stehen nun gleichberechtigt an der Spitze.

Dazu war eine Satzungsänderung nötig.

Die bisherige Vorsitzende Gertraud Stark blickte auf das vergangene Jahr zurück, in dem neben Gymnastikkursen, die von der Krankenkasse bezuschusst werden, unter anderem auch Experimentierkurse für Kinder, Autogenes Training und einige Vorträge durchgeführt wurden. Eigentlich habe sie sich nach zehn Jahren als Vorsitzende schon im Herbst zurückziehen wollen, so Stark, aber eine potenzielle Nachfolgerin habe das Ehrenamt aus beruflichen Gründen nicht antreten können, sodass die Neuwahlen im November ohne Ergebnis endeten. "Die VHS ist kein typisches Ehrenamt", erklärte Stark und beschrieb detailreich ihre Aufgaben, nachdem bei der letzten Versammlung Kritik an den Ehrenamtspauschalen für sie und den Schatzmeister laut geworden war. Hans Stöckl, zweiter Vorsitzender der VHS Mörnsheim, die in vielen Bereichen mit Wellheim kooperiert, ergänzte dazu: "Die Gemeinde hat Vorteile, wenn die VHS als Verein läuft." In vielen anderen Kommunen sei die Erwachsenenbildung direkt über die jeweilige Stadt oder Gemeinde organisiert - samt aller damit verbundenen Kosten. Schatzmeister Roland Stark konnte die Kasse mit knapp 500 Euro Guthaben übergeben, allerdings stellten die Kassenprüferinnen Gabi Mastrogregori und Christine Wisgott fest, dass auf einen bestimmten Kurs "immer draufgezahlt" worden sei. "Fünf Euro für einen Kurs sind einfach nicht mehr zeitgemäß", so Wisgott.

Vor den Neuwahlen beschloss die Mitgliederversammlung, die Satzung dahingehend zu ändern, dass nicht mehr ein Vorsitzender hauptverantwortlich ist und bei Verhinderung sein Stellvertreter einspringt. Nun sollen zwei gleichberechtigte Vorsitzende an der Spitze stehen, "weil es für einen allein eine schier unmögliche Aufgabe ist". Christine Wisgott (Konstein) und Theresia Asbach-Beringer (Biesenhard) wurden einstimmig in dieses Amt gewählt. Den Vorstand vervollständigen die neue Schriftführerin Doris Rampf aus Gammersfeld und Kassierin Johanna Wider (Mörnsheim), die zugleich die Vorsitzende der VHS Mörnsheim ist. Astrid Fuchs und Judith Hermann übernehmen künftig die Kassenprüfung. Bürgermeister Robert Husterer dankte dem scheidenden Vorstand für jahrelanges Engagement und wünschte dem neuen Team Glück und Erfolg. Er sicherte auch weiterhin die finanzielle Förderung von Jugendkursen zu. Dass ein neuer, frischer Wind weht, machte Christine Wisgott in ihrer zuversichtlichen Antrittsrede deutlich. "Es ist wichtig, dass es weitergeht", sagte die Grundschullehrerin. Sie wolle die Digitalisierung der VHS als Bildungseinrichtung, die nach allen Seiten hin und für alle Bevölkerungsgruppen offen ist, voranbringen und Kultur mehr in den Fokus rücken. "Wir wollen allerdings keine Konkurrenz zu den anderen Vereinen sein."

Mit Blick auf den aktuellen Kassenstand betonte sie, dass Kurse und Veranstaltungen nur dann stattfinden würden, wenn keine Verluste gemacht werden. "Alles hängt davon ab, wie die Bevölkerung das annimmt." Als Herzensangelegenheit bezeichnete Theresia Asbach-Beringer ihr Engagement. Sie ist sich sicher, dass das Angebot der VHS, auch in Zusammenarbeit mit Mörnsheim, den westlichen Landkreis stärkt. Gleichzeitig warb sie um Verständnis, dass beispielsweise Zahlungen und Anmeldungen soweit wie möglich automatisiert werden müssten, denn "wir können nicht zu jedem Kurs persönlich zum Kassieren kommen". Über soziale Medien wolle man auch jüngeres Publikum erreichen, um ein Fortbestehen der VHS zu sichern. "Die VHS hat eine lange Tradition und gehört einfach zu Wellheim."