Wellheim (EK) "Es ist wichtig, Menschen in der Gemeinde zu haben, die organisieren und andere motivieren." Mit diesen Worten unterstrich Wellheims Bürgermeister Robert Husterer den Stellenwert des Ehrenamtes beim Neujahrsempfang.
In seiner Ansprache gab Husterer einen kurzen Abriss über die Weltpolitik und machte sich "als überzeugter Europäer" stark für ein vereintes Europa, von dem gerade Deutschland mit am meisten profitiere. Frieden, Freiheit und Wohlstand hierzulande rührten aus der Zusammenarbeit der Nationen und dürften nicht gefährdet werden. "Das ist nicht nur Aufgabe von Politikern", so sein direkter Appell, "sondern von uns allen." Mit Blick auf Deutschland wünschte sich Husterer eine stabile Regierung, die endlich die "großen Aufgaben in der Flüchtlingspolitik" angehen sowie neue Ideen zu Digitalisierung, Energiewende, Bildung und sozialer Gerechtigkeit entwickeln solle.
Vehement forderte er von den anwesenden Landtagsabgeordneten Eva Gottstein (Freie Wähler) und Tanja Schorer-Dremel (CSU), sich für eine vernünftige Lösung in der Diskussion um die Straßenausbaubeiträge, die den Kommunen viel Arbeit und Ärger bescherten, einzusetzen. "Die aktuelle Kann-Lösung ist keine, denn dann geraten Gemeinden im ländlichen Raum ins Hintertreffen." Der Bürgermeister zählte vieles auf, was im vergangenen Jahr von der Marktgemeinde geleistet wurde, etwa die Prozessleittechnik für Abwasser, die Kamerabefahrung des kompletten Kanalsystems, die Felssicherungsmaßnahmen an der Burg, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Ausstattung der Schule mit neuen Möbeln und die Anschaffung eines neuen THL-Satzes für die Feuerwehr Wellheim-Konstein. Der Marktgemeinderat habe die Erhöhung des Jugendfördertopfes auf 5000 Euro, neue Vereinszuschussrichtlinien und eine interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" beschlossen. Beim noch ausstehenden Breitbandausbau der Ortsteile habe sich der geplante Eigenanteil nach der Submission nahezu verdreifacht. Daher richtete er auch hier die Forderung an die Politik, "den ländlichen Raum zu unterstützen". Erfreulich seien die seit drei Jahren kontinuierlich steigende Geburtenrate in der Marktgemeinde sowie die rege Beteiligung am Bürgertreffen vergangene Woche (wir berichteten).
Man müsse die Chancen des ländlichen Raumes miteinander nutzen, knüpfte Landrat Anton Knapp an, und lobte dabei das Miteinander der Gemeinden Mörnsheim, Dollnstein und Wellheim, die im Tourismus gemeinsame Projekte erarbeiten und mit Unterstützung des Kreises realisieren wollen. Er dankte all denen, die sich ehrenamtlich einbringen. "Da steckt gewaltiges Potenzial drin."
