Eichstätt
Eichstätter Segen für Bundespräsidenten

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Sebastian Ulbrich vom Kindermissionswerk (links) instruierte in Schloss Pfünz die Sternsinger für ihren Auftritt beim Bundespräsidenten in Berlin. - Fotos: Kleinhans

Eichstätt/Pfünz(EK) 39 Kinder aus den Pfarreien Buxheim, Eitensheim, Lenting, Hepberg und Pietenfeld haben eine besondere Ehre: Sie vertreten am 6. Januar bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin alle deutschen Sternsinger. Jetzt trafen sie sich zur Vorbereitung.

Dass den Sternsingern aus den drei Pfarrverbänden einmal solch eine Ehre zuteilwird, damit hätten sie wohl selbst nicht gerechnet. Weil das Bistum Eichstätt vergangenes Jahr Ausrichter der Eröffnung der bundesweiten Sternsingeraktion war, darf es 2018 erstmals eine Abordnung zum Staatsoberhaupt ins Schloss Bellevue schicken. Die Sternsinger aus Buxheim, Eitensheim, Lenting, Hepberg und Pietenfeld vertreten rund 300 000 Kinder und Jugendliche, die um den Jahreswechsel in ganz Deutschland unterwegs sind, um den Segen zu den Menschen zu bringen und Spenden für Kinder in aller Welt zu sammeln.


Nach dem Besuch der Sternsinger aus der Eichstätter Dompfarrei bei der Neujahrsmesse mit Papst Franziskus 2016 und der Sternsingeraussendung in Neumarkt endet mit dem Empfang beim Bundespräsidenten ein Reigen an Höhepunkten für das Bistum. Den Empfang der Sternsinger beim Bundespräsidenten gibt es seit 1983, seit 2005 repräsentiert jedes Jahr eine andere Diözese die Aktion im Schloss Bellevue Berlin.

Zur Auswahl der Sternsingergruppen hatte das Bistum zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Vorfeld einen Videowettbewerb ausgerufen. Überzeugt haben die Jury mit ihrem zweiminütigen Video die Minis aus den genannten Gruppen. "Für uns im Bistum Eichstätt ist es eine besondere Ehre, dass wir zum Bundespräsidenten fahren dürfen", sagt Jugendpfarrer Clemens Mennicken im Gespräch mit unserer Zeitung. "Diese Aktion ist sicherlich nichts, was so schnell wiederkommt."

Damit am 6. Januar in Schloss Bellevue auch alles klappt, haben die Sternsinger aus den Pfarreien im Vorfeld fleißig gearbeitet und geübt. Bereits vor dem ersten Treffen im Jugendhaus Schloss Pfünz hatte Sebastian Ulbrich vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger", das die Aktion Dreikönigssingen in ganz Deutschland organisiert, ein Konzept im Kopf. So rief er im Vorfeld bei den Verantwortlichen der Gruppe aus Pietenfeld an: "Ich habe euer Video gesehen und beschlossen, dass ihr die musikalische Begleitung übernehmt." So machte sich der 15-jährige Quirin Birzer gleich an die Arbeit und arrangierte die Lieder für den Empfang für eine siebenköpfige Bläserabordnung.

Für die Gruppen aus Lenting, Hepberg, Buxheim und Eitensheim hatte sich Ulbrich, der aufgrund seiner langjährigen Erfahrung auch mit dem Protokoll für den Besuch beim Bundespräsidenten vertraut ist, spezielle Aufgaben überlegt. So stellt die Gruppe aus Buxheim und Eitensheim dem Bundespräsidenten das Bistum Eichstätt vor. Das war übrigens bereits die Aufgabe für das Bewerbungsvideo. Die Sternsinger aus Lenting und Hepberg, die eigens für den Empfang neue Gewänder geschneidert bekommen haben, präsentieren das Thema und Beispielland der Sternsingeraktion. Das ist Indien. "Das Beispielland verleiht dem Empfang für die Sternsinger aus Eichstätt eine ganz besondere Note", erklärt Jugendpfarrer Mennicken. Das Bistum pflegt bekanntlich seit über 60 Jahren eine Partnerschaft mit der Diözese Poona in Indien.

Bis zum großen Empfang am Dreikönigstag ist noch etwas Zeit, um sich im Detail vorzubereiten. Sebastian Ulbrich war mit der Probe in Pfünz aber schon ganz zufrieden "Wir sind stolz auf die Sternsinger. Man hat gesehen, dass es funktioniert und die Jungen und Mädchen gut geübt haben", bestätigt er die gute Arbeit. "Es geht nicht darum, dass die Sternsinger heute schon alle Texte perfekt können, sie sollen einfach nur verstehen, dass der Empfang eine ernste Sache ist."

Die Details üben die Sternsinger bis zu ihrer Abreise in die Hauptstadt am 5. Januar dann zu Hause in ihren Pfarreien. Elisabeth und Sophie (beide 13) aus Lenting freuen sich auf alle Fälle schon darauf, den Bundespräsidenten zu sehen und ihm persönlich eine Frage stellen zu dürfen, erzählen sie begeistert. Auch Emma und Doris (15 Jahre) aus ihrer Pfarrei sind begeistert: "Wir freuen uns auf Berlin allgemein und darauf, dass wir ins Schloss Bellevue gehen dürfen. Unsere Familien und vor allem Großeltern sind voll neidisch auf uns."

Schon ein bisschen nervös ist die zehnjährige Viola aus Pietenfeld, die die Spende von Frank-Walter Steinmeier entgegennehmen darf. "Ich war noch nie in Berlin und freue mich die Stadt zu sehen und dort übernachten zu dürfen. Außerdem bin ich schon gespannt, wie das alles ablaufen wird."

Über das normale Programm hinaus stehen für die Sternsinger aus dem Bistum noch weitere Programmpunkte an. So dürfen die Sternsinger auch die Bayerische Vertretung und die Vatikan-Botschaft in der Hauptstadt besuchen. Dort werden sie dann ebenfalls die größte Solidaritätsaktion "von Kindern für Kinder" repräsentieren und das Segenskürzel "20 C+M+B 18" über die Diensteingänge schreiben.