Walting
Gleichstromtrasse ist nicht vom Tisch

Bürgerinitiativen waren auf Informationsfahrt in Berlin – Stellungnahme bis 13. Dezember

20.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Besonders den persönlichen Austausch untereinander während der Berlinreise empfanden die Mitglieder der verschiedenen Bürgerinitiativen als bereichernd. - Foto: Bauer

Walting (EK) Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Eva Bulling-Schröter (Die Linke) nahmen rund 40 Mitglieder von Bürgerinitiativen gegen die Gleichstromtrasse zu einer Informationsfahrt nach Berlin teil, darunter drei Mitglieder der BI Walting sowie weitere Interessierte aus dem Kreis Eichstätt.

Bei Gesprächen mit dem Netzbetreiber 50Hertz, dem Wirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur konnte die Gruppe mit den Verantwortlichen diskutieren und ihre Vorstellungen von einer Energiewende auf Basis von dezentraler und regenerativer Energieversorgung darlegen.

Seit Ende Oktober liegt der neue Netzentwicklungsplan vor, den diese Institutionen federführend erarbeitet haben. Darin ist in allen Varianten die sogenannte Süd-Ost-Trasse immer noch als notwendig festgeschrieben, ebenso die Variante mit Meitingen als Endpunkt. Eine Alternative ohne diese Trasse gibt es nicht, obwohl der Vertreter von 50Hertz eingeräumt hat, dass diese Trasse zur Versorgungssicherheit Bayerns nicht notwendig sei. Allerdings bevorzuge er als Netzbetreiber weiterhin die Trasse nach Meitingen. Nun liegt es am Bundestag über diesen Netzentwicklungsplan, den die Bürgerinitiativen strikt ablehnen, abzustimmen.

Wie schon beim vorigen Netzentwicklungsplan gibt es eine Bürgerbeteiligung, in deren Rahmen jeder Bürger bei der Bundesnetzagentur eine Stellungnahme gegen den Netzentwicklungsplan eingeben kann. Die Bürgerinitiativen rufen alle Bürger auf, bis zum 13. Dezember eine Stellungnahme abzugeben – entweder online oder per Brief. Sammelpakete werden nicht akzeptiert. Die BI Walting selbst wird dazu Unterschriften sammeln.

Neben den Arbeitsterminen konnte die Besuchergruppe auch ein interessantes und unterhaltsames Rahmenprogramm absolvieren, darunter den Besuch des Bundestages und der Bayerischen Landesvertretung sowie der Besichtigung verschiedener Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt.

Auch wenn in den Gesprächen zunächst nicht viel erreicht wurde, so wurden die Bürgerinitiativen zumindest von den Institutionen ernst genommen.

Die Besuchergruppe war sich einig, dass es wichtig war, Präsenz zu zeigen. Darüber hinaus empfanden alle den persönlichen Austausch unter den Bürgerinitiativen als Bereicherung.