Walting
Schlagschatten ausgeschlossen

Gemeinderat Walting stimmt dem Bau von drei Windkraftanlagen unter Auflagen zu

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

So, wie auf dieser Computersimulation, könnte die Landschaft nach dem Bau der drei Windkraftanlagen aussehen. In der Mitte des Bildes liegt die Rapperszeller Kreuzung. Grafik: NEW Bürgerwind Walting

Walting (wiw) Die NEW Bürgerwind Verwaltungs GmbH möchte in Walting drei Windkraftanlagen auf der Konzentrationsfläche W1a errichten und hat deshalb einen Antrag auf Aufstellung eines projektbezogenen Bebauungsplanes gestellt. Der Gemeinderat stimmte zu, machte aber zwei Auflagen.

Bei Schattenwurf auf die angrenzenden Dörfer stehen die Anlagen still und weitere Investoren dürfen sich nicht an die Leitung aus Walting zum Einspeisepunkt dranhängen.

Die drei Windkraftanlagen haben eine Leistung von je 2,5 Megawatt (MW) und sind bis zur Flügelspitze knapp 200 Meter hoch. Bei einer Infoveranstaltung wurde den Einwohnern von Sornhüll die Planung vorgestellt. Danach sollen die Windräder in Abständen von 1000 und 1300 Meter zur Wohnbebauung geplant werden. Die Einwohner befürchten Beeinträchtigungen durch Lärm und Schlagschatten. Daher hat sich der Gemeinderat von Pollenfeld entschieden, die Einhaltung eines Mindestabstandes vom Zehnfachen der Höhe des Windrades zur nächsten Wohnbebauung zu fordern.

Der Pollenfelder Bürgermeister Wolfgang Wechsler erhielt als Zuhörer während der Waltinger Gemeinderatssitzung das Wort und teilte mit, dass man sich auf einen Mindestabstand von 1500 Meter einigen könnte und bat vor Aufstellung des Bebauungsplanes um weitere Gespräche. Zudem sollte abgewartet werden, bis die Rechtswirksamkeit der 10-H-Regelung geklärt ist. Die Bürgerinitiative Hirnstetten, vertreten durch Hubert Albrecht, gab zu bedenken, dass Sornhüll durch Windkraftanlagen im Norden und im Süden sowie durch die Gleichstromtrasse umzingelt werde. Eine Einigung zwischen den Gemeinden, welche auch in anderen Bereichen wie Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Verwaltung und Breitband zusammenarbeiten, wäre demokratisch. Einer der vielen anwesenden Einwohner von Sornhüll wies darauf hin, dass der Ort – wie bei der Planung der Stromtrasse – nicht beachtet werde und es nach dem Bau der Windräder keine Möglichkeiten mehr gäbe, Lärm und Schlagschatten zu entgehen.

Armin Geyer von der Planungsfirma neoVIS Energie GmbH erläuterte anhand von Plänen die Situation und teilte mit, dass das Windrad Nummer zwei aufgrund der Rückmeldungen weiter in den Wald versetzt gebaut werde. Schlagschatten wird laut Geyers Aussagen ausgeschlossen. Ein solcher Schattenwurf ist für Sornhüll nur an maximal fünf Stunden pro Jahr und für Rapperszell an acht Stunden pro Jahr denkbar. In diesem Zeitraum würden die Anlagen abgeschaltet. Ferner werde es keine Zusammenarbeit mit anderen Windkraftanlagenbetreibern geben. Die Errichtung von Windkraftanlagen nördlich von Sornhüll werde damit für Investoren wegen eigener Leitungsbauarbeiten bis zur nächsten Übergabestation wesentlich uninteressanter. Der Gemeinderat griff diese Aussagen auf und entschied, sie als Auflagen im Bebauungsplan aufzunehmen.

Auch Lärmbelästigungen werde es nicht geben, wie Bürgermeister Roland Schermer unserer Zeitung gegenüber versicherte: Die Schallimmissionen liegen bei weniger als der Hälfte des rechtlich Zulässigen.