Walting
Elvis für immer

Waltings Bürgermeister Roland Schermer ist seit seiner Kindheit Fan des "King of Rock’n’Roll", sein Traum: "Einmal Graceland sehen"

24.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Zeigt stolz, was er in über 30 Jahren gesammelt hat: Roland Schermer ist eingefleischter Elvis-Fan - Foto: Burgstaller

Walting (EK) Wenn ab 8. Mai das Elvis-Musical in Eichstätt Premiere feiert, dann gibt es einen, der sich das ganz sicher nicht entgehen lässt: Roland Schermer. Denn der ist nicht nur Bürgermeister von Walting, sondern vermutlich auch der größte Elvis-Fan unter der Sonne Waltings – und das nun schon seit über 30 Jahren. „Ich kenne fast alle Texte, sämtliche Daten, habe alle Filme gesehen und besitze sämtliche Schallplatten und CDs“, erzählt der 46-Jährige stolz. Zum Beweis hat er sogar einige Platten mit in sein Büro gebracht. Und noch einen ganz besonderen Schatz hat er dabei.

Er holt einen orangen Ordner hervor, der im ersten Moment eher unscheinbar wirkt. Der Inhalt allerdings würde wahrscheinlich so manchem Elvis-Fan das Herz höher schlagen lassen. Fein sortiert hat Schermer alle Zeitungsartikel dort eingeordnet, die ihm seit Beginn seines Fan-Daseins unter die Finger kamen. „Natürlich sind das aus meiner Jugend vor allem auch Ausschnitte aus der Bravo“, sagt er und blättert durch die Folien. Denn das ist schließlich das, was Teenager bis heute lesen und so auch der junge Roland Schermer, als er den schmucken Elvis und seine Musik für sich entdeckte. Dabei waren es eigentlich zunächst die Filme, die den gebürtigen Hofstettener auf Elvis aufmerksam machten. „Die liefen immer Samstagnachmittag. So Western waren das“, erzählt er mit leuchtenden Augen. „Von ,Flammender Stern’ kenne ich jede Szene, den hab ich sicher schon fünfmal gesehen“.

Sein Traum sei es, einmal Graceland, Elvis’ Anwesen in Memphis, besuchen zu können. Live habe er sein Idol nämlich nie erleben können, da sei er noch zu jung gewesen. Denn schließlich habe Elvis bereits 1977, als Schermer gerade einmal acht Jahre alt war, das Zeitliche gesegnet. „An diesen Tag erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen. Als die Nachricht kam, war das ein Schock.“

Die Musik habe er aber natürlich trotzdem weiter gehört. Stolz und so, dass es jeder sehen konnte. Während Schermer heute eher das Thema „Igel“ auf seinem Kopf verwirklicht hat, habe er früher versucht, die berühmte Elvis-Tolle nachzustylen. Selbstverständlich mit inbegriffen: dicke Koteletten. Komplettieren konnte den Gesamtlook natürlich nur Schlaghose und eine Jeansjacke mit Blechstickern. „Da stand am Rücken ganz groß Elvis drauf“, sagt Schermer grinsend.

Wer so großer Elvis-Fan ist und außerdem noch Hobby-Fußballer, der hat freilich keine Zeit auch noch selbst Musik zu machen. „Nach einem Jahr Blockflöte in der zweiten Klasse war Schluss“, sagt Schermer. Er widmete sich lieber „Sachen, die Jungs halt so machen“. Soll heißen: Fußball und Autos. Bis er 17 Jahre alt war und bis zur A-Jugend, habe er in Hofstetten Fußball gespielt. Mit 16 Jahren machte er den Mopedführerschein. Passend zur Lehre in der Autowerkstatt hat er mit 17 Jahren angefangen, professionell Autorennen zu fahren. „Ich habe mir mein erstes Auto gekauft, es selbst hergerichtet und mit 18 bin ich meine erste Rallye gefahren“, erzählt Schermer. Von da an sei er im ganzen bayerischen Raum unterwegs gewesen, 1990 war er dann sogar Bayerischer Vize-Meister. „Vielleicht hätte ich es noch zu mehr gebracht“, sagt Schermer, „aber ich war dann erst mal für zwölf Jahre beim Bund und musste den Motorsport aufgeben“.

Denn Schermer war einer dieser Soldaten, die oft und viel unterwegs waren. „Somalia und den Balkan rauf und runter, das kenne ich alles. Oft war ich mehrere Monate weg“, sagt er. Aus dieser Zeit stamme ein Lied, das ihn und seine Frau bis heute verbinde: „Time to say goodbye“. „Das hat sich meine Frau immer beim offiziellen Empfang nach einem Einsatz für mich gewünscht. Natürlich nicht um ihr ,Goodbye’ zu sagen, sondern dem Einsatz“, erzählt Schermer.

Sein Lieblingslied sei das allerdings nicht, denn er liebe viele Lieder und viele Musikrichtungen. „Wenn ich zum Beispiel nach einem harten Arbeitstag ins Auto steige, dann wäre das eine typische Playlist“, sagt er und beginnt aufzuzählen: „Los geht es mit hartem Rock zum Runterkommen, sowas wie ,Rock’n’roll train’ von AC/DC, danach käme Elvis mit ,Hound dog’, dann wird’s schon softer mit Andreas Gabalier, bis ich dann ,Atemlos’ mit Helene Fischer ankomme.“ Dann und erst dann sei er ruhig und entspannt. „So wie es sein soll“, sagt Schermer grinsend.