Walting
Ein Fundament wiegt 1400 Tonnen

Baustellenbesichtigung bei der NEW Bürgerwind Walting Anlagen sollen zum Jahresende fertig sein

08.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:27 Uhr

Foto: Franz Bauer

Walting (EK) Die NEW Bürgerwind Walting baut bekanntlich zwischen Rapperszell (Gemeinde Walting) und Sornhüll (Gemeinde Pollenfeld) drei Windräder. Am Samstag kamen mehr als 40 Interessierte zur Baustellenbesichtigung. Gleichzeitig demonstrierten Sornhüller gegen den Bau.

Die NEW Bürgerwind Walting hat mehr als 70 Gesellschafter, die sich mit mindestens 5000 Euro an der Errichtung der Anlage beteiligen. Hierbei handelt es sich bis auf die Stadtwerke Eichstätt um Privatpersonen aus der Region. Interessierte Bürger können noch Anteile an den Windrädern erwerben.

Ferdinand Bauer, Josef Streller und Daniel Bauer sind die Initiatoren und inzwischen die Geschäftsführer der NEW Bürgerwind Walting. Sie informierten die Teilnehmer über Technik und Stand der Bauarbeiten Treffpunkt für die Baustellenbesichtigung war an der ersten Anlage in der Nähe der Jurahochstraße bei Rapperszell. Bei dieser Anlage sind die Rüttelstopfsäulen aus Schotter zur Baugrundverbesserung eingebracht. Bei der zweiten Anlage sind bereits die Bodenplatte und die Sauberkeitsschicht betoniert sowie ein Teil der Schalung für das Fundament aufgestellt.

Am weitesten ist der Bau der dritten Anlage fortgeschritten. Dort sind das Fundament bereits komplett geschalt und mehr als 70 Tonnen Eisen für die Bewehrung gebunden. Hier wird demnächst das Fundament mit etwa 550 Kubikmeter Volumen betoniert. Pro Fundament sind mehr als 80 Fahrmischer notwendig. Das Gesamtgewicht des Fundaments beträgt mehr als 1400 Tonnen. In den nächsten Wochen werden auch die anderen beiden Fundamente betoniert. Der Turm ist ein Hybrid aus Beton und Stahl. Ende August wird mit den Fertigbetonsegmenten für den Turm begonnen. Die Türme werden etwa 80 Meter hoch. Im September werden die Betonteile verspannt sowie die Kabel und Leitern im Turminneren montiert. Dann folgen die Montage der Stahlturmsegmente mit dem Großkran und im Herbst oder Winter schließlich die Gondel mit den Rotorblättern.

Die Teilnehmer der Baustellengehung bekamen auch technischen Daten vermittelt: Die drei speziell für Binnenlandstandorte entwickelten Anlagen vom Typ GE 2.75-120 haben eine Gesamtleistung von 8250 kW. Der Rotordurchmesser beträgt 120 Meter und die Nabenhöhe 139 Meter. Mehr als die Hälfte der Leitung zum Umspannwerk nach Preith wurde bereits verlegt. Die Anlagen sollen spätestens zum Jahresende in Betrieb gehen.

Über die Leistung der Anlage informierte Daniel Bauer, Ingenieur für Erneuerbare Energien: "Die prognostizierte jährliche Stromproduktion beträgt über 16 Millionen kWh. Damit können mehr als 4500 Haushalte mit umweltfreundlichem Windstrom versorgt werden."

Informationen gab es für die Teilnehmer außerdem auch über den Stand der Rechtsmittel, die gegen die Baugenehmigungen anhängig sind. Dazu sagte Daniel Bauer: "Den Klagen sehen wir sehr gelassen entgegen. Bis jetzt gibt es weder eine Entscheidung über deren Zulassung noch einen Verhandlungstermin, sodass die Baumaßnahmen ungehindert fortgeführt werden können." Am Rande der Veranstaltung demonstrierten auch Sornhüller Bürger gegen die Anlagen. Die Demonstranten äußerten mit Transparenten ihre Bedenken, sie befürchten vor allem Beeinträchtigungen für ihren Ort und für geschützte Tiere.