Böhmfeld
Viel Ausdruck, Dramatik und Spannung

Malerin Lotte Boyer zeigt ihre Werke im Kotterhof in Böhmfeld

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr
Vor floralen Unikaten, die im Kotterhof-Stadel ins Auge springen: Maler und Kunstfachmann Holger Pflaum (rechts) führte die Vernissage-Gäste ein in die außergewöhnliche Welt der Bilder von Lotte Boyer. −Foto: adamo

Böhmfeld (EK) „Sehr viel Ausdruck, Dramatik und Spannung!“ Laudator Holger Pflaum, Kunsterzieher im Ruhestand, Maler und kompetenter Kritiker, geriet bei der Eröffnung der Ausstellung „Expressive Naturansichten“ der in Vohburg ansässigen Künstlerin Lotte Boyer geradezu ins Schwärmen.

Viele Gäste hatten sich im Stadel des Böhmfelder Kotterhofs eingefunden. Sie genossen das harmonische Ambiente der Vernissage. Es ergab sich aus der anheimelnden Atmosphäre des Kotterhof-Stadels, den faszinierenden Bildern an den Wänden, der wunderbaren, sich nicht vordrängenden Klaviermusik von Monika Bernhardt von der Ettinger Musikschule und den Gesprächen der interessiert umherstreifenden Besucher.

Bürgermeister Alfred Ostermeier brachte der Besucherschar den Werdegang des heutigen Kotterhofes nahe. „Der Kotterhof ist kein Museum, sondern ein Lebensraum für unterschiedliche Kulturveranstaltungen, zu denen auch Ausstellungen zählen“, betonte er.

„Es macht Spaß, in diesem herrlichen Rahmen auszustellen,“ freute sich Lotte Boyer. Sie hat mit ihrem vielfältigen Können, dokumentiert in Landschaftsimpressionen, Floralem, Figurationen, Abstraktionen und Gegenständlichem, schon zahlreiche Gemeinschafts- und Einzelausstellungen bereichert.

Holger Pflaums informative Zeitreise zurück in die Geschichte der Kunst erregte ebenso besondere Aufmerksamkeit wie sein Angebot, den Vernissage-Gästen anhand von drei markanten Werken der Malerin deren Sicht der Dinge aufzuzeigen und so Zugang zu den Bildern zu verschaffen. „Bei Lotte Boyers Malerei sprechen Herz und Seele mit. Es gelingt ihr ganz hervorragend, den Menschen mit ihrer Malerei Freude zu bereiten, ihnen immer wieder Neues entdecken und niemals Langeweile aufkommen zu lassen“, erklärte der Kunstexperte. Man dürfe an den Bildern nicht vorbeigehen, sondern müsse zur intensiven Betrachtung stehen bleiben. „Schwitzen oder Frieren“ seien Zeichen für eine Tiefenwirkung der einzelnen Werke.

Aus der Entfernung selektiv anschauen solle man „Lichteinfall“, eines der besten Gemälde Boyers, abstrakt und in Acryltechnik mit sowohl impressionistischen als auch expressionistischen Merkmalen, machte Holger Pflaum im Kotterhof-Stadel deutlich. Eine Portion „Schabernack“ stecke im farbenprächtigen floralen Acrylbild „Gartenfreund“, verriet Pflaum, der dabei die Gelegenheit nutzte, um dem Publikum Entstehung und Aufbau von Malerei detailliert zu erläutern. Voller Begeisterung verwies der Kunstfachmann auf einen Höhepunkt der Aquarell-Serie „Venedig“ im Gewölberaum des Kotterhofes. „Ich gratuliere,“ wandte er sich an Lotte Boyer. Ausnehmend gut gefielen ihm hier „Leichtigkeit, Schweben und Schwimmen sowie die Kombination der Farben“.

Lotte Boyers Präsentation beinhaltet 40 Öl-, Acryl und Aquarell-Gemälde sowie Kohle-Zeichnungen. Zu bewundern sind sie im Stadel, im Ausstellungs- und im Gewölberaum. Auch Böhmfeld kommt darin vor als lebhaftes Ölbild und als zweiteilige Kohle-Darstellung mit Kirche und Kotterhof. Ingolstadt ist mit von der Partie mit den zauberhaften Aquarellen „Ingolstadt“, „Am Künettigraben“ und „Klenzepark“. Urlaubsträume bewahrheiten sich nicht nur in den wundersamen „Venedig“-Bildern, sondern auch in „Marokkanische Impressionen“, „Haus auf Mallorca“, „Botschaft der Berge“ und „Berglandschaft in Südtirol“ sowie in „Bewegtes Meer“ und „Stille Meerlandschaft“. Sie alle zeichnet ein berückendes Spiel aus Acryl-Farben aus. In Farbüppigkeit schwelgen können Freunde von Natur und Landschaft, wenn sie vor „Flowers“, „Blumengrüße“, „Am Teich“, „Wasserlauf“, „Raps“, „Unterm Apfelbäumchen“ oder „Bäume im Winter“ stehen.

Für Besucher geöffnet ist die Präsentation am Samstag, Sonntag und Dienstag, 30. September, am 1. und 3. Oktober, von 14 bis 17 Uhr sowie am Montag, 2. Oktober, von 18 bis 20 Uhr.