Eichstätt
Viel Andrang auf die Unistadt

Begrüßung der ausländischen Studierenden der KU: Interesse wieder größer als im Sommersemester

17.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Insgesamt 130 junge Leute aus anderen Ländern studieren derzeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Einige von ihnen kamen am Montagabend zur Begrüßung in der Eichstätter Residenz. Das Interesse an der KU als Austausch-Uni ist somit wieder gestiegen, vor allem im vergangenen Sommersemester waren die Zahlen zurückgegangen. −Foto: Hemmelmann

Eichstätt (EK) Das Interesse an der Katholischen Universität wird wieder größer: Bei der Begrüßung der Austauschstudenten zeigte sich, dass Eichstätt wieder mehr junge Leute verschiedener Nationen anzieht, die hier ein oder zwei Semester verbringen.

Der Spiegelsaal der Residenz war, im Gegensatz zum vergangenen Sommersemester, gut gefüllt. Zwar kann er von den Ausmaßen nicht mit jenem in Versailles mithalten, den französischen Austauschstudenten schien es dennoch zu gefallen. Beindruckend sind die barocken Stuckelemente und Verzierungen, die deutlich italienisch geprägt sind. Das passt, denn in diesem Wintersemester ist der Großteil der Austauschstudenten italienischer Herkunft. Darüber hinaus sind Studenten aus Polen, der Slowakei, Finnland, Spanien, der Türkei, Tschechien, Japan, den USA, Taiwan, Brasilien und Ungarn zu Gast, deutlich mehr Frauen als Männer.

Landrat Anton Knapp verschaffte den Studierenden einen groben Überblick über Eichstätt und seinen Landkreis. Neben dem Tourismus im Naturpark Altmühltal sei auch die internationale Ausrichtung im wirtschaftlichen Sektor hervorzuheben, denn die in Eichstätt abgebauten Kalksteine sind weltweit ein beliebter Baustoff. "Erfreulich ist auch die hohe Beschäftigungszahl in Eichstätt, die Arbeitslosenquote hält sich seit Jahren sehr niedrig", erläuterte Knapp. "Auf den ersten Blick wirkt Eichstätt auf Besucher sicher verschlafen oder gar verträumt", merkte Oberbürgermeister Andreas Steppberger anschließend an, "doch hinter der barocken Fassade hat diese Stadt so einiges zu bieten." Steppberger bekräftigte, wie wichtig die Studierenden für das Stadtbild sind und lud die Gaststudenten mit einer ausladenden Handbewegung dazu ein, Eichstätt mit ihrer Anwesenheit zu bereichern. "Eichstätt ist ein Miteinander, ein Miteinander von Geschichte und Moderne, von Jung und Alt," fügte Steppberger hinzu und zitierte den Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Markus Eham, augenzwinkernd: "Eichstätt ist einfach cool!"

"Die Straßen erinnern mich ein wenig an meine Heimatstadt in Italien."

Studentin Caterina Pozzi über Eichstätt

 

Martin Groos, Leiter des International House, war begeistert davon, wie viel mehr Austauschstudenten als noch vor einigen Jahren zu Gast in Eichstätt sind. "Die KU übt eine immer größere Anziehungskraft auf ausländische Studierende aus", sagte er. 50 Studenten sind im Wintersemester zum Austausch da. Derzeit studieren außerdem 80 junge Leute verschiedener Nationalitäten hier, um einen Abschluss zu machen. Davon beginnen 20 direkt mit dem Studium, der Rest macht vorher noch einen Deutsch-Intensivkurs.

Caterina Pozzi, Studentin der Literatur- und Sprachwissenschaften an der Universität Mailand, macht zum ersten Mal einen Austausch. Sie entschied sich für Erasmus. Eichstätt war neben Dresden, Salzburg und Stuttgart ihre erste Wahl. "Eichstätt ist eine sehr schöne Stadt, ruhig und gemütlich. Ein wenig erinnern mich die Straßen auch an meine Heimatstadt in Italien", sagte die Studentin und bestätigte das in der Rede von OB Andreas Steppberger erwähnte "südländische Flair" von Eichstätt. Angelica Carberry, Geschichtsstudentin im fünften Semester am Boston College, hofft, ihre Deutschkenntnisse im Laufe des Aufenthalts zu verbessern. Die KU ist die einzige deutschsprachige Partneruniversität des Boston College. "Mir gefällt es sehr gut in Eichstätt, vor allem ist es ein angenehmer Ausgleich zum Leben in Boston, wo immer etwas los ist und es manchmal recht hektisch werden kann", berichtete die Studentin. Auch Fanni Molnár-Gál von der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest hatte als Lehramtsstudentin für Deutsch und Ungarisch wenig Möglichkeiten, was den Auslandsaufenthalt angeht. Vor allem hat sie sich für Eichstätt entschieden, weil die Universität familiär und die Stadt überschaubar ist, aber dennoch im Herzen Bayerns liegt. "Ich bin schon sehr gespannt auf die Ausflüge, die wir machen werden", sagte die Ungarin, "bald werden wir zum Beispiel nach Dachau fahren". Alle drei Frauen wohnen in der Zeit ihres Auslandaufenthalts, in Wohnheimen. Nicht so Julie Bersin von der Sience Po Rennes, sie wohnt mit ihren französischen Mitstudentinnen in einer eigenen Wohnung, denn sie bleiben im Rahmen des deutsch-französischen Studiengangs ganze zwei Jahre in Eichstätt. "Ich freue mich schon sehr darauf, neue Erfahrung zu sammeln und viele nette Leute kennen zu lernen", sagte Julie Bersin. Dann machte sie sich auf den Weg in die Studentenkneipe "Theke" um ihre Ziel gleich in die Tat umzusetzen.