Titting
Friedlich, fröhlich und entspannt

Über 10 000 Besucher beim Kellerfest in Titting Unwetter sorgt am ersten Tag für Unterbrechung

20.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

−Foto: Josef Weiß

Titting (EK) Mehr als 10 000 Bier-Fans strömten am Wochenende in den 680-Seelen-Ort Titting: Sie feierten fröhlich und ausgelassen auf dem Kellerfest der Brauerei Gutmann - trotz Auftakts mit Unwetter. "Es war ein schönes, harmonisches Fest", bilanzierte Fritz Gutmann junior gestern.

Die vier gestandenen Mannsbilder auf dem Parkplatz am Ortseingang von Titting hatten am Samstagabend ein großes Proble

m: "Jetzt geh' ma no auf die Kerwa nach Weißenburg." - "Nein, wir bleiben da." - "Nein, wir fahren." So ging der Ball immer wieder hin und her. Am Ende sind sie dann doch Richtung Franken gefahren. Aber die meisten machten es wohl eher umgekehrt: Titting war am Wochenende Zielpunkt von mehr als 10 000 "Weizenbierpilgern", wie sie Bräu Michael Gutmann am Freitagabend bei der Eröffnung bezeichnet hatte (wir berichteten).

Dabei hatte das Fest zumindest wettertechnisch mit einem Rückschlag begonnen. Die zwei Unwetterfronten, die den Landkreis getroffen haben (siehe Seite 17), machten auch vor dem Brauereifest nicht Halt. Hier war das seit Jahren festgeschriebene Sicherheitskonzept gefragt, das sich nicht nur mit Security befasst, sondern eben auch mit Unwettern: Als sich die entsprechenden Warnungen des Wetterdienstes nämlich verdichteten, war klar, dass man das Sicherheitskonzept aktivieren müsse. Wie Fritz Gutmann junior unserer Zeitung sagte, habe man die Brauerei-Gebäude aufgesperrt und nach Rücksprache mit Feuerwehr und Rotem Kreuz das Fest unterbrochen. "Die Leute konnten dann in die Brauerei und sich unterstellen", das sei alles problemlos und "völlig friedlich" abgelaufen. Als der Regen aufgehört hatte, "da haben unsere Bedienungen alles ruck-zuck trocken gemacht" - und es konnte weitergehen. Ein zweiter längerer Schauer machte dann nichts mehr aus. Das hat gezeigt: Das, was in der Theorie gut aussieht, klappt auch in der Praxis.

Am Samstag und Sonntag strahlte dann die Sonne vom Himmel - auch wenn sich immer wieder dunkle Wolken über den Himmel schoben, die Gäste strömten. Und egal woher die Gäste kamen - von Westen, Norden, Süden oder Osten - alle wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Die Kölner Cornelia Thyssen und Uwe Boll lieferten auch die Begründung dazu: "Das hier ist zwar ein Bierfest, aber kein Sauffest." Vielmehr sei es urgemütlich, darum sind die beiden jetzt auch schon zum zweiten Mal gekommen, um in den Kelleranlagen zu feiern. Und, immer wieder mischen sich auch Promis unter die Feiernden: Heuer war Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten (1992 bis 2000) dabei und natürlich ein gefragtes Foto-Motiv. "Mir gefällt's hier sehr gut", sagte Kirsten.

"Tradition, Brauchtum und Heimatverbundenheit sind die Grundlagen unseres Festes", sagte Bräu Michael Gutmann. Und das schon seit vielen, vielen Jahren, seit sich das Kellerfest immer weiter entwickelt hatte. So, dass mittlerweile die 500 aufgestellten Biertischgarnituren bei Weitem nicht mehr ausreichen: Viele Gäste, darunter eine Gruppe aus Schrobenhausen und Aichach, nahmen auch auf den Terrassenwiesen Platz. "Die Stimmung passt, hier kann man friedlich, entspannt und fröhlich ausgelassen feiern", sagten die jungen Leute. Ein Versprechen gaben sie dabei ab: "Wir kommen wieder."