Eichstätt
Studenten finden Semesterticket sinnvoll

Umfrage des Konvents zeigt Bedarf für günstigen Tarif – Teil-Erstattung von Kosten ab dem Wintersemester

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
Die Busse der Stadtlinie können Studierende der KU ab dem Herbst noch günstiger nutzen: Dann können sie sich einen Teil der Kosten für eine Semesterkarte zurückerstatten lassen. −Foto: Poese

Eichstätt (kpo) Ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr für alle Studierenden, so wie das an vielen anderen deutschen Hochschulen üblich ist – dieses Projekt will der Studentische Konvent der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) weiter vorantreiben.

Bisher sei das am Widerstand der Busunternehmen gescheitert. Doch mit der Einigung auf einen Regionaltarif in Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen könnte der Weg nun geebnet sein, erklären Peter Spieß und Clara Ramos da Silva Stiefel aus dem Sprecherinnenrat des Konvents.

Als „kleiner Schritt hin zum eigentlichen Ziel“, wie Spieß sagt, hat der Konvent nun erreicht, dass Studierende sich zumindest einen Teil ihrer Fahrtkosten zurückerstatten lassen können, wenn sie eine Semesterkarte nutzen. Die Studierendenvertreter wünschen sich aber, dass es „als Minimallösung“ ein günstiges Ticket für die Strecke zwischen Eichstätt und Ingolstadt gibt. „Mit dem Semesterticket könnte man eine Brücke zwischen den beiden Hochschulstandorten schlagen“, sagt Clara Ramos da Silva Stiefel. Das sieht auch das Präsidium der KU so. Erste Gespräche mit dem Studentenwerk Erlangen-Nürnberg hat es schon gegeben, wie Constantin Schulte Strathaus, der Pressesprecher der KU, mitteilte. Vor Sommer oder Herbst 2018 sei eine Einführung des Tickets aber nicht zu erwarten. Weiter verhandelt wird über das Projekt erst wieder im Wintersemester. Bis klar ist, ob das Ticket vielleicht sogar in der ganzen Region 10 gelten könnte, wird es noch dauern.

Dass es Bedarf gibt, ist inzwischen klar. Der Konvent hat dazu die Studierenden in Eichstätt und Ingolstadt befragt. Mitgemacht haben rund 870 von ihnen – das entspricht etwa 16 Prozent aller Immatrikulierten an der KU. Von den Teilnehmern haben zwei Drittel auf dem Eichstätter, der Rest auf dem Ingolstädter Campus die Fragen beantwortet.

Die Gruppe der Befragten war relativ klar für die Einführung eines Semestertickets: Insgesamt drei Viertel von ihnen fänden das „sinnvoll“ oder „sehr sinnvoll“ – diese Antwort fiel an beiden Standorten etwa gleich aus.

Ein wenig verhaltener äußerten sich die Studierenden, wenn sie danach gefragt wurden, ob sie ein solches Ticket denn auch kaufen würden: „Ja“ sagten in Ingolstadt 45 Prozent, in Eichstätt 38 Prozent. In Eichstätt waren sich je etwa ein Drittel unsicher und ein Drittel sagte „nein“, in Ingolstadt sagten 34 Prozent „nein“, 21 Prozent waren sich „unsicher“.

Der Studentische Konvent fragte auch nach Vorlieben bei der Finanzierung. Drei Möglichkeiten gäbe es: Beim Solidarmodell, das 22 Prozent der Umfrageteilnehmer bevorzugen, zahlen alle Studierenden pro Semester einen verpflichtenden Betrag und bekommen dafür automatisch das Ticket, das auf vorgeschriebenen Strecken gilt. Mehr Flexibilität bietet das sogenannte Sockelmodell, bei dem Interessierte zum Ticket weitere Zonen oder uneingeschränkte Zeiten nach ihren individuellen Bedürfnissen dazukaufen können. Diese Version fanden die meisten Studierenden sinnvoll: 41 Prozent. Die dritte Variante wäre, dass nur diejenigen sich das Ticket besorgen, die es auch nutzen wollen. Dafür sprachen sich 37 Prozent der Befragten aus.
 

ERSTATTUNG

Ab dem kommenden Wintersemester können sich Studierende an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die eine Semesterkarte der Stadtwerke Eichstätt (gültig vom 1. Oktober 2017 bis 31. März 2018) nutzen, einen Teil des Kaufbetrags (25 Euro) zurückerstatten lassen. Dasselbe gilt für eine Semesterkarte der INVG in Ingolstadt. Dafür muss die Semesterkarte beim Sozialwerk der KU vorgelegt werden. Diese Regelung hat der Studentische Konvent erreicht. Fragen dazu beantworten die Studierendenvertreter, Kontakt ist während der vorlesungsfreien Zeit am einfachsten per E-Mail an konvent-sprecherrat@ku.de möglich. | kpo