Schernfeld
Mit Fröhlichkeit und Feingefühl

Schernfelds Schulleiter Hell nach 13 Jahren in den Ruhestand verabschiedet – Beliebter Pädagoge

27.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Foto: Franz Bauer

Schernfeld (EK) Jetzt ist es soweit: Nach 40 Dienstjahren, 13 davon als Leiter der Schernfelder Schule, geht Franz Hell, ein allseits beliebter Pädagoge, in den Ruhestand. Im Rahmen des Schulfestes wurde er nun verabschiedet.

Die Kinder der Grundschule Schernfeld, die ausgelagerten Klassen der Eichstätter Mittelschule Schottenau, Eltern und zahlreiche Gäste, die zur Schernfelder Schulfamilie gehören, feierten den scheidenden Rektor und sagten dem leidenschaftlichen Pädagogen „herzlichen Dank“.

Schwungvoll eröffneten alle Klassen mit einem Auftanz das umfangreiche Programm des Sommerfestes zu Ehren von Franz Hell. Bei allen Beiträgen der Kinder wurde deutlich, dass sie ihren Schulleiter und Lehrer sehr gern haben – etwa beim Beitrag „Hip-Hop, unser Rektor ist Top“.

Bürgermeister Ludwig Mayinger verhehlte nicht, dass es ihm sehr schwer falle, Hell zu verabschieden. Denn der Rektor habe tiefe Spuren bei den Kindern, Eltern und der Gemeinde hinterlassen. „Es war eine Freude und Genugtuung, zu sehen, wie Du mit Herzblut die Schernfelder Schule geleitet, einen emotionalen und rationellen Grundstock für die Schullaufbahn gelegt und mit welch großartiger Weise, mit Fröhlichkeit und Feingefühl die Aufgaben gemeistert hast.“

Schulrat Rudolf Färber führte die beruflichen Stationen des Lehrers auf. Franz Hell begann 1975 seine Laufbahn an der Hauptschule an der Stollstraße in Ingolstadt, war dann an der Volksschule in Eichstätt. Es folgten Einsätze an der Hauptschule Gaimersheim und an der Grundschule Am Graben in Eichstätt. Von 1991 bis 2002 war Hell Konrektor in Pollenfeld sowie Am Graben in Eichstätt. Als 2002 die Schulleiterstelle in Schernfeld frei wurde, habe Hell, so die Worte des Schulrats, sofort gewusst: „Da muss ich hin, das ist meine Schule“. Färber weiter: „Die ideale Besetzung vonseiten der Regierung – einen besseren hätte es für Schernfeld nicht gegeben.“

Der Elternbeiratsvorsitzende Tobias Bittl hob Hells Berufsethos hervor: „Danke, dass Sie Ihren Job mit so großer Leidenschaft ausgeführt und den Schülern den Einstieg in das Schulleben so spannend gemacht haben, dass sie gerne in diese Schule gingen.“

Die stellvertretende Schulleiterin Walburga Geyer charakterisierte Hell als „wirklichen Menschenfreund“ und als „Lehrer und Rektor aus Berufung“. Als er vor 13 Jahren die Nachfolge von Bernhard Eder angetreten habe, sei es ihm am Herzen gelegen, das gute Schulklima beizubehalten. Dementsprechend habe er im Leitbild die Schernfelder Schule als „Wohlfühlschule“ manifestiert. Geyer: „Jedes Kind ging bei Dir gerne in die Schule. Die Kinder fühlten sich stets angenommen. Dabei war es für Dich ein großes Anliegen, dass man jedem Kind gerecht wird und die richtigen Weichen fürs Leben stellt.“ Auch die Lehrer hätten sich bei Schulleiter Hell immer sehr gut aufgehoben gefühlt.

Auch Franz Hell kam noch zu Wort. Er erzählte, wie er vor 13 Jahren von den „lieblichen Talauen in Eichstätt“ auf die „rauen Jurahöhen, wo um das Schulhaus so manchmal der Wind pfeift“, berufen worden ist. Vom rauen Klima sei im Schulleben nichts zu spüren gewesen. Im Gegenteil, denn Hells pädagogische Philosophie, die er in seiner Abschiedsrede noch einmal begründete, war, den Kindern das Gefühl zu geben: „Du bist wertvoll und wichtig, Du gehst deinen Weg“.

Der scheidenden Schulleiter dankte allen, die ihn begleitet und so tatkräftig unterstützt hatten – den Hilfskräften, dem Elternbeirat, dem Lehrerkollegium, dem Schulamt und den Geistlichen. Große Anerkennung zollte Hell Bürgermeister Mayinger und dem Gemeinderat für die gute Sachausstattung: „Man konnte spüren, das Kinder für Sie stets wichtig waren.“

Zum Schluss des Festes schlüpfte Franz Hell noch einmal in seine beliebte Rolle als Zauberer. Er verblüffte die Kinder und Festgäste mit mancherlei Tricks und zauberte aus seinem Hut den Dank an die Wegbegleiter und seine Frau. Mit dem Lied „Du warst ein prima Schulleiter, wir danken dir von Herzen“, begleitet vom rhythmischen Klatschen der Gäste, sagte das Lehrerkollegium „Servus Franz!“