Schernfeld (EK) „Ja in Schernfeld, da ist es schön.“ Die Stimmung beim Weinfest der DJK erlebte einen Höhepunkt, als die Musik und die vielen Besucher den „Schernfelder“ anstimmten.
Die mittlerweile schon zur Tradition gewordene Herbstveranstaltung der DJK Schernfeld mit einer zünftigen „Musi“, einer guten Brotzeit und den Darbietungen der Volkstanz- und Theatergruppe verzeichnete einen enormen Besucherandrang. Unverzichtbare Motoren waren dabei Anita Liepold und Edi Breitenhuber.
Die Schernfelder Volkstänzer warteten mit Polka und Walzer auf und kurbelten damit so richtig bayerische Stimmung an. Die Theatergruppe setzte dann noch eines drauf. Welche Lokalität wäre für den bäuerlichen Schwank „Die Rosskur“ geeigneter als die alten Stallungen des historischen Langhofes? Denn die Geschichte spielt in einer Bauernstube. Die Handlung des Stücks ist schnell erzählt: Die Bäuerin weiß sich keinen Rat mehr. Ihr Mann schaut in letzter Zeit viel zu tief in den Maßkrug, was ihn und den Hof in die größten Schwierigkeiten bringt. Als er wieder einmal volltrunken nach Hause kommt und sich an rein gar nichts mehr erinnern kann, ist die Zeit gekommen, ihn von seinen Alkoholexzessen nachhaltig zu heilen. Der Knecht Max hat da auch schon eine listige Idee für eine regelrechte Rosskur. Nacheinander treten in der Stube Personen auf, die dem Bauern Beine machen und eine Menge Geld aus der Tasche ziehen.
Schon die Mischung aus jungen und älteren Spielerinnen und Spielern gab dem Theater Schwung. Alle Laiendarsteller beeindruckten mit ihrer Souveränität und zeigten, dass sie Spaß an ihren Rollen hatten, die sie auch authentisch verkörperten. Schon nach wenigen Minuten erhielten Knecht (Michael Margraf) und Bäuerin (Sandra Gastl) Applaus vom Publikum. Mit unnachahmlicher Gestik und trockenem Humor zogen sie die Blicke der Zuschauer auf sich.
Im Mittelpunkt stand der leidgeprüfte Bauer (Martin Kammerbauer), der seine Rolle als Alkoholgeschädigter und Zielscheibe der listigen Ideen des Knechtes prima spielte. Da taucht der Viehhändler (Richard Schober) auf. Er verkörpert diesen Berufsstand überzeugend. Äußerst listig und einschüchternd treten die Polizisten (Michael Margraf und Katharina Nieberle) auf. Großartig, wie Lizzy (Verena Hammel), ein leichtes Mädchen, um den Bauern tänzelt und ihn in Erklärungsnot bringt. Der Knecht ließ noch den virtuosen Geigenspieler mit ausländischem Akzent (Christian Gastl) und den Feinkosthändler (Johannes Eichhorn) samt dessen Mama (Marianne Liepold) mit italienischem Charme und Glamour auftreten. Die Spitze der heimlichen Verschwörung war der Boandlkramer, von Maria Schober mit unglaublicher Originalität dargestellt und vom Publikum gefeiert. Die Verschwörung gelang überzeugend. Die DJK Schernfeld bietet übrigens noch eine Zusatzveranstaltung an: am Freitag, 3. Oktober, ab 14.30 Uhr, im Langhof bei Kaffee und Kuchen.
