Rennertshofen (DK) Im Oktober feiert man bei der Firma Kettlitz in Rennertshofen 50-jähriges Betriebsjubiläum. Das Chemieunternehmen bringt rechtzeitig vor dem großen Tag sein Werk aus Vordermann.
Rennertshofen (lfs) Im Oktober feiert man bei der Firma Kettlitz in Rennertshofen 50-jähriges Betriebsjubiläum. Das Chemieunternehmen bringt rechtzeitig vor dem großen Tag sein Werk aus Vordermann. Über das halbe Jahrhundert freut sich nicht nur die Geschäftsführung sondern die ganze Belegschaft.
Zwar wird die nicht gerade ideale Verkehrsanbindung in Rennertshofen bemängelt - vor Jahren gab es eine Bahnstrecke in der Marktgemeinde, die nach Ende des Personenverkehrs 1960 noch einen Anschluss zur Firma Kettlitz-Chemie hatte, deren Betrieb aber 1993 ganz eingestellt wurde. Insgesamt sieht sich Kettlitz-Chemie aber gut für die Zukunft aufgestellt. Die Geschäftsführung des Unternehmens setzt weiterhin auf "gesunde Expansion". 2015 wurden weitere Flächen gekauft. "Wir arbeiten international, 76 Prozent unserer Produkte gehen in den Export. Pro Jahr kommen 10 bis 15 neu entwickelte Stoffe dazu. Ein stetiges Wachstum ist deutlich sichtbar, und das alles kann an einem seidenen Faden wie der Heizung hängen", resümiert Christian Hoppe.
Bereits eilig war es für die Fußbodenheizung. Nun reagierte das Export-Unternehmen. Aufmerksam auf das Problem wurde die Geschäftsführerin Karin Kettlitz, allerdings nur durch Zufall. In ihrer eigenen Wohnung, im Neuburger Stadtteil Bittenbrunn, war die Fußbodenheizung, Baujahr 1974, mittlerweile so marode, dass sie nicht mehr restauriert werden konnte. Notgedrungen ließ sie Heizkörper installieren, da ihr der erst zehn Jahre alte Fußboden aus Jura-Marmor zu schade war, um herausgerissen zu werden.
"Hätte man die ersten Anzeichen vor Jahren erkannt, hätte man die Fußbodenheizung eventuell noch retten können", so Karim Kudsi, Vorstand einer Rohrinnensanierungsfirma aus Franken. Seine Firma hat ein Verfahren entwickelt, mit dem auch 30 bis 40 Jahre alte Heizungsrohre von innen ausgekleidet werden können. Durch den eigenen Schaden sensibilisiert, dachte Karin Kettlitz sofort an die Anlage der Firma. Zwar werden hier die Rohranlagen regelmäßig gepflegt und gewartet, aber man wollte doch eine Fachmeinung dazu einholen. Nach einer genauen Untersuchung ergab sich dann auch, dass die Heizung zwar noch intakt ist, "aber eigentlich ist es "Fünf vor Zwölf" und es sollte schnellstens gehandelt werden", so die Expertenmeinung. Dieser Meinung schlossen sich dann auch Karin Kettlitz und ihr Sohn Christian Hoppe, ebenfalls Geschäftsführer bei Kettlitz-Chemie, an. Insgesamt sind 39 Heizkreise und eine Fläche von circa 400 Quadratmetern betroffen.
